Luke Evans spielt in «Echo 3 » einen US-Elite-Soldat. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Pablo Arellano Spataro/Apple TV+/dpa)

Gerade erst hat Luke Evans sein zweites Soloalbum veröffentlicht, auf dem das Multitalent mit viel Gefühl große Balladen schmettert. Als Schauspieler zeigt sich Brite («Der Hobbit», «Fast & Furios 6») in einer neuen TV-Serie wieder von seiner kernigen Seite. In der Serie «Echo 3» des Streamingdienstes Apple TV+ spielt Evans einen Elite-Soldaten, der in Kolumbien seine entführte Schwester retten will. Unterstützt wird er dabei von seinem Schwager, der zur selben Einheit gehört.

«Er ist viel mehr als nur ein Delta-Force-Soldat», sagt Evans im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London über seinen Charakter, der den Spitznamen Bambi trägt. «Es ist eine mitreißende Geschichte von Familie. Es geht darum, was man für jemanden tun würde, den man liebt. Wie weit würdest du in einer ausweglosen Lage gehen, in der nur du die Kontrolle darüber hast, das Leben eines anderen zu retten, eines Menschen, den du liebst?»

Nicht nur Action, sondern ein ausgefeilter Thriller

Schon in der ersten Folge wird klar, dass «Echo 3» nicht einfach nur eine Actionserie ist, sondern ein ausgefeilter Thriller. Zunächst sind Bambi und sein Schwager Prince (Michiel Huisman aus «Game Of Thrones») mit ihrem Team auf einer Rettungsmission in Afghanistan, bei der nicht alles nach Plan verläuft. Prince ist überzeugt, dass Bambi einen Fehler gemacht hat.

Das Verhältnis von Schwager zu Schwager ist angespannt. Daran kann auch Bambis Schwester und Princes Ehefrau Amber (Jessica Ann Collins, «Zero Dark Thirty») nichts ändern. Die Wissenschaftlerin steht kurz vor einer Forschungsreise in den Dschungel von Kolumbien. Dort wird sie von skrupellosen politischen Aktivisten gekidnappt. Als die feststellen, welche Verbindungen Amber hat, geht es nicht mehr nur um Lösegeld. Bambi und Prince nehmen die Sache in die eigenen Hände.

«Es geht um die geopolitische Landschaft in unserer heutigen Welt, um die politische Situation in Kolumbien, Venezuela, den Vereinigten Staaten», sagt Evans, «und darum, wie Menschen täglich als Geiseln genommen werden. Sie verschwinden und werden zu einer Zahl, einer Nummer. Und diese beiden Männer, die auf höchstem Level ausgebildet wurden, gehen an ihr Äußerstes, um diese Frau zu retten. Sie nutzen ihre Fähigkeiten und ihre strategische Kompetenz, um sie zu finden.»

Dreharbeiten in Südamerika sind Herausforderung

Der 43-Jährige ist topfit und sehr sportlich, aber die Dreharbeiten in Südamerika waren trotzdem eine Herausforderung für Evans. «Ich hab jeden Tag trainiert, in der Hitze, im Dschungel oder in der Nacht», erzählt der gebürtige Waliser. Auch mit der echten Delta Force, einer Spezialeinheit der US Army, und mit Soldaten der kolumbianischen Luftwaffe trainierte er. «Ich habe alles und überall gemacht. Zehn Monate lang habe ich das durchgezogen. Es war unfassbar intensiv, aber es war ein toller Job.»

Der erste Eindruck: Das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen. Die zehnteilige Serie von Oscar-Gewinner Mark Boal («The Hurt Locker») mit vielschichtigen, interessanten Charakteren ist von Anfang an hochspannend und sehr actionreich. Ob sich Luke Evans «Echo 3» auch selbst noch einmal anschauen wird, ist allerdings fraglich. «Es ist anstrengend für mich, das zu sehen», scherzt er, «weil jede Folge so ein Kraftakt war. Da denke ich: „Wow, oh mein Gott! An dem Tag bin ich fast zusammengebrochen.“ Aber ich freue mich drüber.»

Von Philip Dethlefs, dpa

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