Der gestorbene Ex-König Griechenlands Konstantin II. soll als Privatmann beerdigt werden. Dies beschloss am Mittwoch die Regierung unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Die Beerdigung werde im Sommerpalast seiner Familie stattfinden, «dort, wo seine Vorfahren begraben sind», hieß es in einer Mitteilung des Büros des griechischen Regierungschefs weiter. Der Sommerpalast von Tatoi liegt rund 25 Kilometer nördlich von Athen.
Zuvor hatten griechische Medien berichtet, Konstantins Familie habe auf ein Staatsbegräbnis gehofft. In Griechenland sind für ehemalige Staatsoberhäupter Beerdigungen mit allen militärischen Ehren üblich.
Vertreter königlicher Familien aus Europa erwartet
Die Trauermesse werde am 16. Januar in der orthodoxen Kathedrale von Athen stattfinden, sagte eine Sprecherin der ehemals königlichen Familie der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. In Athen werden Vertreter aus fast allen königlichen Familien Europas erwartet, fügte sie hinzu. Die Beerdigung finde im Anschluss statt.
Konstantin II. war der letzte König des Landes. Nach seiner Thron-Besteigung 1964 mit 23 Jahren war er einer der jüngsten Monarchen Europas. Der zunächst noch Unerfahrene verwickelte sich aber schnell in Streitigkeiten mit der politischen Führung und beging einen fatalen Fehler: Am 21. April 1967 putschte in Griechenland eine Militär-Gruppe. Um – wie er immer wieder sagte – ein Blutvergießen abzuwenden, duldete Konstantin die Putschisten. Er ließ sich mit ihnen fotografieren und billigte per Unterschrift die Bildung einer Militärregierung. Viele Griechen haben ihm das nie verziehen. Nach der Wiederherstellung der Demokratie wurde die Monarchie in Griechenland im Dezember 1974 abgeschafft.
Konstantin II. war am Dienstagabend im Alter von 82 Jahren gestorben. Der Gesundheitszustand des Ex-Monarchen hatte sich in den vergangenen Tagen nach einem Hirnschlag verschlechtert.