Klimaaktivisten, die sich im August am Rahmen eines Rubens-Gemäldes in der Alten Pinakothek in München festgeklebt haben, müssen sich vom 14. Februar an vor Gericht verantworten. Das teilte ein Sprecher des Amtsgerichts München am Montag mit. Zwei Aktivisten der Bewegung Letzte Generation hatten sich am 28. August 2022 am Rahmen des Gemäldes «Der bethlehemitische Kindermord» von Peter Paul Rubens aus dem 17. Jahrhundert festgeklebt.
Mitarbeiter des Museums und Polizisten mussten die beiden Männer dann nach Museumsangaben mit Lösungsmitteln von dem historischen Rahmen trennen, der allerdings beschädigt wurde. Auch an der Wandbespannung seien Schäden entstanden, teilte das Museum damals mit.
Einspruch gegen Strafbefehle eingelegt
Weil die Aktivisten Einspruch gegen vom Gericht verhängte Strafbefehle eingelegt haben, kommt es nun zum Prozess. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft München I entstand damals ein Schaden in fünfstelliger Höhe, daher wurde in den Strafbefehlen «eine erhebliche Geldstrafe festgesetzt». Teuer könnte es aber auch unabhängig davon werden: «Wir werden selbstverständlich unsere Ansprüche zivilrechtlich geltend machen», sagte Tine Nehler, Sprecherin der Pinakotheken bei Bekanntwerden der Strafbefehle im vergangenen Jahr.
«Es ist nicht legitim, einmalige kulturelle Menschheitszeugnisse zu beschädigen, um auf die faktisch gegebenen klimatischen Probleme hinzuweisen», hatte der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Bernhard Maaz, nach der Aktion gesagt. «Ein Gemälde wie „Der bethlehemitische Kindermord“ sowie der historische vergoldete Rahmen sind von unschätzbarem kulturhistorischen Wert».
Klima-Aktivisten machen mit Klebe-Aktionen oder Attacken auf Kunstwerke derzeit immer wieder Schlagzeilen.