Nach dem Warnstreik der Gewerkschaft Verdi müssen sich Passagiere an den betroffenen Flughäfen noch auf Verzögerungen und einzelne Flugstreichungen einstellen. Es werde noch eine Weile dauern, bis sich die Lage normalisiert habe, sagte eine Sprecherin des Betreibers Fraport in Frankfurt. Es gebe nach dem Streik vom Freitag einen Rückstau, der abgearbeitet werden müsse. Ob die Auswirkungen des Streiks auch am Sonntag noch zu spüren sein werden, sei noch unklar.
Nach Ende des Nachtflugverbots um 5.00 Uhr sei der Betrieb normal angelaufen. Es gebe allerdings mehr Starts und Landungen, um den Rückstau aufzulösen. Am Morgen gab es in Frankfurt zunächst 53 Streichungen von Flügen bei insgesamt geplanten rund 1150 Flugbewegungen für den Tag, wie die Sprecherin sagte. Sie berichtete von Warteschlangen vor den Sicherheitskontrollen.
Schlangen in München
Einen Tag nach dem Warnstreik herrschte auch am Münchner Flughafen weitgehend wieder Normalbetrieb. «Es gibt keine streikbedingten Ausfälle mehr», sagte ein Flughafen-Sprecher am Samstag. Allerdings bildeten sich seinen Angaben zufolge auch hier lange Schlangen an den Sicherheitsschleusen, weil «sehr viel Verkehr von Freitag auf Samstag verlagert» worden sei. Zudem war Freitag der letzte Schultag vor den bayerischen Faschingsferien.
Auch der Betrieb am Stuttgarter Flughafen hat sich wieder normalisiert. Am Samstagmorgen waren auf dem Flugplan keine Ausfälle verzeichnet. «Wieder regulärer Betrieb», meldete der Airport auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Nach dem eintägigen Warnstreik hat auch der Hamburger Flughafen am Samstagmorgen den Flugbetrieb wieder aufgenommen. Der ursprünglich erste Start einer Maschine der TAP Air Portugal nach Lissabon verzögerte sich um rund eine Stunde. «Im Laufe des Tages dürften sich auch die letzten Auswirkungen des gestrigen Streiks wieder eingependelt haben», sagte eine Airport-Sprecherin.
Regulärer Betrieb in Hannover und Bremen
In Hannover und Bremen lief der Flugbetrieb am Samstagmorgen wieder regulär. Nur zwei frühe Flüge seien gestrichen worden, teilte eine Sprecherin mit. In Hannover waren am frühen Morgen noch drei Flüge ausgefallen, doch auch hier starteten ab etwa 5.00 Uhr wieder die ersten Maschinen.
Insgesamt sieben Flughäfen waren am Freitag durch den Warnstreik weitgehend lahmgelegt. Die Gewerkschaft Verdi hatte zum ganztägigen Ausstand aufgerufen und droht im laufenden Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes auch mit Warnstreiks bei der Müllabfuhr, in Krankenhäusern oder Ordnungsämtern. Laut Flughafenverband ADV waren bundesweit rund 300.000 Passagiere von 2300 Flugausfällen betroffen.
Den Passagieren wurde auch am Samstag empfohlen, den Status ihrer Flüge zu überprüfen. Auch nach dem Streik könne es zu vereinzelten Änderungen im Flugplan kommen, hieß es. Zudem sollten Passagiere rechtzeitig am Check-in-Schalter sein. Fraport etwa empfiehlt 2,5 Stunden vor Abflug.