Anke Engelke und Riccardo Simonetti sprechen in einem gemeinsamen Podcast über ihre Leben und ihre Erfahrungen im Showbusiness. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Stephanie Braun/spotify/dpa)

Sie lernten sich vor gut einem Jahr kennen – und waren sofort «in love». Nun sprechen Schauspielerin Anke Engelke (57) und Entertainer Riccardo Simonetti (30) in einem Podcast einmal wöchentlich miteinander über ihre Leben.

Der Podcast habe Tagebuch-Charakter und sei «emotional sehr aufgeladen», sagte Engelke der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Wir öffnen einander unser Herz», ergänzte Simonetti. «Wir öffnen aber auch die Türen zu unserer Branche und sprechen über ganz viele Dinge, die uns da passieren und die uns berühren.» Tabus soll es bei den Gesprächen keine geben, kündigten sie an, jedoch wolle man sich stets mit Empathie begegnen.

16 Folgen geplant

Die erste Folge des Podcasts «Quality Time mit Anke und Riccardo» ist seit heute bei der Streaming-Plattform Spotify zu hören, geplant sind 16 Folgen. Die Idee sei entstanden, nachdem sich beide vor rund einem Jahr bei der Prosieben-Show «Wer stiehlt mir die Show?» kennengelernt hatten. «Wir waren gleich aneinander interessiert», sagte die Kölnerin Engelke über den Berliner Simonetti. Dabei falle es ihr gar nicht so leicht, neue Menschen in ihr Leben zu lassen.

«Das kennen vermutlich viele, die berufstätig sind und Familie haben, Zeit ist oftmals eher knapp», erklärte Engelke. Sie habe dann ein schlechtes Gewissen und denke: «Wenn jetzt noch neue Leute dazukommen, werde ich denen meine Zeit nicht so geben können, das ist nicht fair.» Darüber hinaus überlege sie auch: «Warum könnten Menschen an mir interessiert sein, an einer Freundschaft mit mir? Ohne dass ich misstrauisch sein wollte, guck ich da immer doch genauer hin.»

Der Podcast soll auch ein stärkeres Bewusstsein für queere Menschen schaffen. Durch Riccardo habe sie einen sehr exponierten Zugang in die queere Welt, sagte Engelke. Sie sehe sich dabei auch «als eine Art Stellvertreterin», die Fragen stellen will «im Namen derer, die nicht fragen würden». «Mir nimmt man es vielleicht auch nicht so übel, wenn ich indirekt auch mein Bedauern zum Ausdruck bringe, dass so viele Menschen so ignorant sind oder eine Anti-Haltung haben.»

Er selbst habe immer wieder mit Vorurteilen und Anfeindungen zu kämpfen, sagte Simonetti. «Dass ich ein geschminkter, homosexueller Mensch bin, ist für viele Menschen an sich schon eine Provokation, für die ich sogar Morddrohungen bekomme.» Der Podcast könnte eine Chance sein, Menschen zu erreichen, die ihm sonst nicht zuhören würden. «Wenn zwei unterschiedliche Menschen über das gleiche Thema sprechen, werden sie unterschiedlich gehört», sagte Simonetti.

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