Ralf Brandstätter, Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG für China, sieht «keine Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen» in dem umstrittenen Werk im Westen Chinas. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sina Schuldt/dpa)

Der Volkswagen-Konzern will auch nach einem Besuch seines China-Vorstands Ralf Brandstätter in dem umstrittenen Werk in der Region Xinjiang an dem Standort festhalten. «Natürlich kennen wir die kritischen Berichte, wir nehmen das sehr ernst», sagte der Manager zu Darstellungen, denen zufolge es in der Westprovinz eine systematische Unterdrückung der muslimischen Uiguren geben soll. «Aber wir haben keine Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen in diesem Werk – das hat sich nach meinem Besuch nicht geändert.»

Brandstätter war Mitte Februar für zwei Tage in die Stadt Ürümqi gereist, um sich in der örtlichen Fabrik umzusehen. «Ich habe keine Widersprüche festgestellt», meinte Volkswagens China-Chef. «Ich habe keinen Grund, an den Informationen und meinen Eindrücken zu zweifeln. Ungeachtet dessen schauen wir natürlich trotzdem weiter hin.»

Ein Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte hatte im vergangenen Jahr von schwerwiegenden Verstößen in der Gegend gesprochen. «Wir sind in der Tat tief besorgt über die Feststellung in diesem Bericht und haben ihn uns sehr genau angesehen», sagte der Leiter der Außenbeziehungen bei VW, Thomas Steg. «Wir haben die Situation niemals ignoriert oder auf die leichte Schulter genommen, sondern immer wieder deutlich gemacht, dass der Volkswagen-Konzern weder Zwangsarbeit noch andere Formen der Diskriminierung duldet.»

Auch laut manchen Nichtregierungsorganisationen soll es in Xinjiang unter anderem Umerziehungslager geben. Der VW-Betriebsrat in Wolfsburg unterstrich, ein formal gesehen fehlender direkter Durchgriff auf die Abläufe in dem Werk «entbindet den Konzern nicht davon, sich den Themen zu stellen und dazu aktiv zu positionieren».

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