Der britische Finanzminister Jeremy Hunt rechtfertigt sich: Wer für den Brexit gestimmt habe, habe sich dafür ausgesprochen, Migration zu kontrollieren, nicht dafür, sie vollständig zu unterbinden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa)

Wegen des akuten Fachkräftemangels in verschiedenen Branchen will die britische Regierung mehr ausländische Bauarbeiter, Dachdecker und Handwerker ins Land lassen. Das geht aus einem in dieser Woche von Schatzkanzler Jeremy Hunt vorgestellten Haushaltsplan hervor. Dieser sieht vor, die Liste der Mangelberufe, für die vereinfachte Visabedingungen gelten, um fünf Handwerksberufe zu erweitern.

Die Maßnahme steht im starken Kontrast zur sonstigen restriktiven Migrationspolitik der konservativen Regierung. Hunt versprach, das Problem der Millionen freien Stellen im Vereinigten Königreich nicht durch «unbegrenzte Migration» lösen zu wollen.

In seiner ausführlichen Rede zum Haushalt am Mittwoch fanden die zusätzlichen Visaerleichterungen keine Erwähnung – ein BBC-Moderator bezeichnete sie am Donnerstag als «versteckte Geschichte des Haushalts». Danach gefragt, ob Brexit-Unterstützer sich dadurch betrogen fühlen könnten, rechtfertigte sich Hunt: Wer für den Brexit gestimmt habe, habe sich dafür ausgesprochen, Migration zu kontrollieren, nicht dafür, sie vollständig zu unterbinden.

Im Herbst dieses Jahres soll die Liste der Mangelberufe erneut überprüft werden. Etliche Branchen fordern eine Erweiterung der Berufsgruppen, um ausländische Fachkräfte anwerben zu können.

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