In Zusammenarbeit unter anderem mit Europol sind Ermittler in allen Bundesländern gegen Cyberkriminalität vorgegangen (Symbolbild). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Julian Stratenschulte/dpa)

Mit Durchsuchungen in allen 16 Bundesländern sind Ermittler gegen Cyberkriminalität vorgegangen. Es gehe um eine Vielzahl an Betrugsdelikten im Onlinehandel, das Ausspähen von Daten, Datenhehlerei und Geldwäsche, teilten das Bundeskriminalamt (BKA) und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Mittwoch mit. Die Durchsuchungen fanden am Dienstag bei insgesamt 58 Beschuldigten statt.

Im Fokus der Ermittlungen stand die kriminelle Verkaufsplattform «Genesis Market», über die unter anderem gestohlene Zugangsdaten zu verschiedenen E-Commerce- und Onlinezahlungsdiensten verkauft worden seien. Es habe sich um die weltweit größte derartige Plattform gehandelt, die seit 2018 bestanden habe. Sie sei am Dienstag von den US-Behörden beschlagnahmt und abgeschaltet worden.

Die Daten seien mit Schadsoftware von privaten Computern ausgespäht worden, teilte die bei der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft angesiedelte Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) mit. Ob die eigenen Daten ausgespäht wurden und auf «Genesis Market» zum Verkauf angeboten worden seien, könne man auf der Seite https://haveibeenpwned.com überprüfen.

Zahlreiche Datenträger sichergestellt

Die Ermittlungen seien auch in Kooperation mit niederländischen Behörden und Europol erfolgt. Bei den 58 Beschuldigten handele es sich um mutmaßliche Käufer der Daten, erklärte die ZIT. Ermittlungen gegen Betreiber und Verkäufer dauerten an.

Bei den Durchsuchungen von insgesamt 62 Objekten in Deutschland seien zahlreiche elektronische Datenträger sichergestellt worden, die nun ausgewertet würden. Auch international wird ermittelt, Durchsuchungen gab es den Angaben zufolge in insgesamt 13 Ländern.

Datendiebstahl etwa von Kreditkarten oder Zugängen zu Onlinezahlungsdiensten richte großen finanziellen Schaden an, sagte ZIT-Pressesprecher Sebastian Zwiebel. Die Taten gehören zum Bereich der «Underground Economy» (wörtlich übersetzt: Untergrund-Wirtschaft), die sich ständig weiter entwickele. Deshalb müssten auch die Ermittler konstant technischen Neuerungen im Auge behalten.

In Deutschland finde ein permanentes Monitoring des Internets und des Darknets statt. Auffällige Aktivitäten würden beobachtet. Auch Onlinestraftaten hinterließen Spuren, spätestens dann, wenn Geld fließe, sagte Zwiebel. Das Darknet ist ein verborgener Teil des Internets, der häufig auch von Kriminellen genutzt wird.

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