Der Schauspieler Heinz Hoenig spielte unter anderem im 80er-Jahre-Erfolg «Das Boot» mit. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Henning Kaiser/dpa)

Schauspieler Heinz Hoenig (72) ist operiert worden. Der mehrstündige Eingriff am Montag an seiner Speiseröhre sei erfolgreich verlaufen, teilte Hoenigs Management Siegelring am selben Tag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Anfang Mai war bekannt geworden, dass der Schauspieler im Krankenhaus liegt.

Der Schauspieler ist vielen aus Fernsehfilmrollen bekannt, er spielte zum Beispiel im 1980er-Jahre-Erfolg «Das Boot» mit und auch in Fernsehmehrteilern von Regisseur Dieter Wedel aus den 90er Jahren («Der große Bellheim», «Der Schattenmann», «Der König von St. Pauli»). Zuletzt hatte er im RTL-Dschungelcamp in Australien als Kandidat mitgemacht. Wegen seines Klinikaufenthaltes musste sein Auftritt in dem Musical «Ein bisschen Frieden» von Komponist Ralph Siegel am Deutschen Theater in München ausfallen.

In den vergangenen Tagen hatte es immer wieder Medienberichte über Hoenig und seinen Klinikaufenthalt gegeben. Thematisiert wurde vonseiten des Managements auch, dass der 72-Jährige, der spät noch einmal Vater wurde, nicht krankenversichert ist. Es wurde sogar zu Spenden aufgerufen. 

Dankbar für die Spenden

Hoenigs Ehefrau Annika (39) sagte in der RTL-Sendung «stern TV am Sonntag», dass ein Antrag zur Aufnahme in die gesetzliche Krankenkasse abgelehnt worden sei. Die Voraussetzungen seien nicht gegeben. Sie wisse nun nicht, wie es weitergehen solle.

Hoenigs Ehefrau zeigte sich dankbar für Spenden. «Er hat früher gutes Geld verdient und hätte Vorsorge treffen können, ja», sagte Annika Hoenig. Er habe immer alles selbst zahlen müssen – und irgendwann seien die Reserven aufgebraucht.

Das Management von Heinz Hoenig hatte auf dpa-Anfrage in der vergangenen Woche geschildert: «Aufgrund von fehlenden Aufträgen konnte Herr Hoenig schlussendlich die Krankenkassenbeiträge nicht mehr begleichen. Da er durch verschiedene Aufträge unterschiedlich versichert war, musste zunächst erst mal festgestellt werden, bei welcher Krankenkasse er zuletzt versichert war. Da Herr Hoenig über 55 Jahre alt ist, erschwerte auch das den Prozess, wieder in der Krankenkasse aufgenommen zu werden.»

Als Vertreter des Bundesverbands Schauspiel BFFS hatte Schauspieler Heinrich Schafmeister auf Anfrage erläutert, dass Hoenig kein Einzelfall ist. Dass viele Menschen aus der Schauspielbranche im höheren Lebensalter in Schwierigkeiten gerieten, habe auch strukturelle Gründe. Neben schwierigen Beschäftigungsverhältnissen gehe es häufig um Lücken in der Versicherung. Gerade wenn weitere große Rollen ausbleiben, hat das häufig Folgen. Nicht nur für Schauspieler gelte ja: «Wer in Altersarmut gerät, kann womöglich die Privatversicherung nicht mehr bezahlen.» Das passiere häufiger, so Schafmeister. «Altersarmut tritt bei sehr, sehr vielen Schauspielern auf, nicht nur bei den unbekannten, auch durchaus bei vielen namhaften. Viele wären überrascht, wenn sie wüssten, bei wem das alles zutrifft», erläuterte Schafmeister.

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