«Wir haben den Anspruch, den Reallohnverlust der vergangenen beiden Jahre auszugleichen», sagt Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Vor Beginn der Tarifverhandlungen für gut 60.000 Beschäftigte von Landes- und Förderbanken sowie mehrerer Sparkassen dämpfen die Arbeitgeber die Erwartungen.

«Wir erkennen an, dass es eine unerwartete Inflationsentwicklung gegeben hat. Das kann aber nicht von den Arbeitgebern allein ausgeglichen werden», sagte Dominik Lamminger, Mitglied der Geschäftsleitung des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), der Deutschen Presse-Agentur. «Und mit Blick nach vorne muss auch anerkannt werden, dass sich das wirtschaftliche Umfeld für Banken deutlich eingetrübt hat.»

Die Gewerkschaft Verdi geht mit einer Forderung von 12,5 Prozent mehr Gehalt in die Gespräche für die öffentlichen Banken am kommenden Freitag in Düsseldorf. Mindestens 500 Euro mehr sollen die Beschäftigten nach dem Willen der Gewerkschaft künftig monatlich erhalten, um die gestiegenen Preise abzufedern. Der Deutsche Bankangestelltenverband (DBV) will 14,5 Prozent oder mindestens 500 Euro mehr durchsetzen.

Verdi: Wenig Verhandlungsspielraum

Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck betonte: «Wir haben den Anspruch, den Reallohnverlust der vergangenen beiden Jahre auszugleichen.» Die Erwartungen der Beschäftigten seien hoch. «Diese Tarifrunde wird eine herausfordernde, weil wir wenig Verhandlungsspielraum nach unten sehen, wir müssen möglichst viel dieser 12,5 Prozent durchsetzen, um den Reallohnverlust abzufedern», sagte Duscheck.

Die Verhandlungen betreffen Beschäftigte von Landesbanken und Förderbanken inklusive der staatlichen KfW, außerdem Beschäftigte der Dekabank, der Bausparkassen sowie einzelner Sparkassen wie der Hamburger Haspa.

In der vorherigen Tarifrunde 2021/2022 hatten sich Verdi und die Arbeitgeber erst in der sechsten Verhandlungsrunde geeinigt. Vereinbart wurde seinerzeit eine Erhöhung der Tarifgehälter um drei Prozent zum 1. Juli 2022 sowie weitere zwei Prozent zum 1. Juli 2023. Zudem erhielten die Beschäftigten in zwei Tranchen eine Einmalzahlung von 1050 Euro, die wöchentliche Arbeitszeit wurde vom 1. Januar 2024 an von 39 auf 38 Stunden verringert.

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