Bayern-Fans bereiten Müller einen «Gänsehaut»-Moment
Thomas Müller nach dem Ende der Champions-League-Reise mit dem FC Bayern. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Die volle emotionale Wucht nach dem abrupten Ende seiner unglaublichen Champions-League-Reise mit dem FC Bayern München erfasste Thomas Müller erst mit Verzögerung. 

Der 35-Jährige hatte im Giuseppe-Meazza-Stadion nach dem bitteren 2:2 im Viertelfinal-Rückspiel gegen Inter Mailand gerade sein TV-Interview beim Streamingdienst DAZN beendet, als die noch im Stadion weilenden Bayern-Fans lautstark seinen Namen skandierten und den Ur-Bayern feierten. 

«Ich habe heute keine sentimentalen Momente parat. Aber da hat der Körper reagiert, da hatte ich einen leichten Anflug von Gänsehaut», erzählte Müller später nach dem Duschen in den Katakomben des Stadions. 

«Das Finale wäre halt in München gewesen»

Schluss. Aus. Ende. Müllers 163. Königsklassen-Einsatz – noch dazu in der Startelf – endete nicht mit dem Happy End, das er sich selbst gewünscht hatte, aber eben auch alle für ihn. Die Krönung auf seiner Abschiedstour im Trikot seines Herzensclubs am 31. Mai in der Allianz Arena gibt es nicht. «Das Finale wäre halt in München gewesen», stöhnte Müller traurig. 

Seine Spielanalyse nach dem 3:4 im Gesamtergebnis war einfach. «Inter hat ein Tor mehr gemacht in beiden Spielen. Und im Fußball geht es eben darum, mehr Tore zu erzielen. Inter ist weiter, und das heißt, sie haben irgendetwas besser gemacht», sagte Müller. 

Und zwar das, was die personell von Verletzungen wichtiger Spieler geplagten Bayern in beiden Partien schlechter machten. Müller sprach selbst von «richtig plumpen» Gegentoren und «nicht genug Killerinstinkt» bei eigenen Torchancen.

Seine Zukunft nach dem Bayern-Abschied als Spieler im Sommer ist weiter offen, wie Müller in der Mailänder Nacht sagte: «Die Planung kenne ich noch nicht. Während der heißen Wochen habe ich nichts vorangetrieben.»

163 Spiele: «Thomas ist in den Olymp aufgestiegen»

Bayern-Chef Jan-Christian Dreesen würdigte Müller im Beisein von dessen Eltern in seiner Bankett-Rede im Teamhotel nach Mitternacht. «Thomas ist heute in den Olymp der drei Rekordspieler der Champions League aufgestiegen. Mit 163 Spielen hat er gleichgezogen mit Lionel Messi. Das ist eine außergewöhnliche Leistung, eine Lebensleistung», sagte Dreesen. Die Edelfans im Saal applaudierten dem zweimaligen Königsklassen-Gewinner.

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