Aussichten für deutsche Wirtschaft «deutlich eingetrübt»
Die US-Zollpolitik macht der Exportnation Deutschland zu schaffen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Bockwoldt/dpa)

Der deutschen Wirtschaft droht der nächste Dämpfer. Zwar erwartet die Bundesbank, dass die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2025 leicht zugelegt hat. Im zweiten Vierteljahr könnte es «aber einen Rückschlag» geben, schreibt die Notenbank in ihrem jüngsten Monatsbericht: Die «konjunkturelle Grundtendenz» stelle sich «insgesamt weiter schwach dar».

Ein maßgeblicher Grund: die unberechenbare Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Kurzfristig drohe «zusätzlicher Gegenwind für die Exportwirtschaft durch die US-Zollpolitik», schreibt die Bundesbank. «Insgesamt bleibt der kurzfristige Ausblick für das Exportgeschäft und die Industrie angesichts der Zollpolitik der US-Regierung trüb.»

Im Inland drückt die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt auf die Konsumstimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher. Zugleich wird sich das von Bundestag und Bundesrat beschlossene Milliardenpaket für Verteidigung und Infrastruktur auch nach Einschätzung der Bundesbank erst mit Verzögerung positiv auf die heimische Konjunktur auswirken.

Vorübergehende Erholung der Industrieproduktion

Im ersten Quartal dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Einschätzung der Bundesbank nach dem Rückgang im Vorquartal saisonbereinigt leicht zugenommen haben. Darauf deute die zuletzt gestiegene Produktion in der Industrie und im Bau hin. 

Die leichte Erholung der Industrieproduktion ist nach Einschätzung der Bundesbank voraussichtlich aber nur vorübergehender Natur: Dabei könnte eine Rolle gespielt haben, dass wegen der Zollankündigungen durch die US-Regierung Geschäfte in die ersten Monate des Jahres vorgezogen wurden. 

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht am kommenden Mittwoch (30.4.) eine erste Schätzung zum deutschen BIP im ersten Quartal 2025.

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