Tennis-Star Naomi Osaka hat überraschend das Finale beim Masters in Montreal gegen die erst 18 Jahre alte Kanadierin Victoria Mboko verloren. Nach gutem Start und Satzführung verlor die Japanerin gut zwei Wochen vor den US Open 6:2, 4:6, 1:6. Für Mboko war der Sieg in ihrem Heimatland zugleich der erste Turniersieg auf der WTA-Tour und der größte Erfolg ihrer Karriere. Sie hatte mit einer Wildcard an der Veranstaltung teilgenommen. In der Weltrangliste klettert sie kommende Woche von Rang 85 auf Rang 25.

Osaka war nach gutem Auftakt in die Partie zunehmend ratlos gegen das unbekümmerte Spiel des Teenagers auf der anderen Seite des Netzes. Als Mboko im letzten Satz einen Stoppball noch irgendwie erreichte und auf die andere Seite wuchtete, reagierte Osaka gar nicht, so geschockt wirkte die 27-Jährige. Für sie war es die erste Final-Teilnahme bei einem Masters seit der Geburt ihrer Tochter vor zwei Jahren. 

Mboko über Osaka: Habe zu ihr aufgeschaut

Bei der Siegerehrung wirkte Osaka enttäuscht und distanziert, Dankesworte richtete sie lediglich an die Organisatoren, Ballkinder und Freiwilligen. Auf einen Gruß an Mboko, der sie direkt nach dem verlorenen Endspiel auf deren Seite des Feldes gratuliert hatte, verzichtete sie. Die 18-Jährige hingegen sagte: «Ich habe immer zu ihr aufgeschaut, als ich noch sehr klein war. Es ist toll, gegen so eine tolle Spielerin antreten zu dürfen.» 

Mboko bezwang auf ihrem Weg zum Titel vor Osaka bereits Coco Gauff (USA), Elena Rybakina (Kasachstan) und Sofia Kenin und damit vier ehemalige Major-Siegerinnen. «Das war eine unglaubliche Woche in Montreal», sagte sie.