Cadillac besinnt sich auf seine Wurzeln als Luxusmarke. Nachdem die noble GM-Tochter zuletzt vor allem aufs SUV gesetzt hat, bringt die GM-Tochter mit dem Celestiq wieder eine Premium-Limousine auf den Markt. Das Fahrzeug konkurriert dabei nicht nur mit den Flaggschiff-Modellen von Audi, BMW oder Mercedes-Benz, sondern richtet sich preislich ab umgerechnet 300.000 Euro direkt gegen etablierte Luxusmarken wie Bentley, Maybach oder Rolls-Royce.
Allerdings erst mal nur daheim in Amerika: Weil sie den Luxusliner so individuell ausstatten, dass sie ihn nur von Hand bauen können und deshalb pro Auto mindestens zwölf Wochen brauchen, wird es nicht mehr als 100 Exemplare pro Jahr geben. Da dürfte es dauern, bis Fahrzeuge für den Export freiwerden.
Design und Proportionen
Mit dem neuen Oberklasse-Modell knüpft Cadillac an historische Modelle wie den Fleetwood oder Eldorado an. Im Design verzichtet die Marke jedoch auf die charakteristischen Stilelemente früherer Jahrzehnte wie Chromverzierungen oder ausgeprägte Heckflossen. Stattdessen setzt der Celestiq auf moderne LED-Technologie: Das komplett beleuchtete Frontschild ersetzt den traditionellen Kühlergrill, auch das Heck ist entsprechend gestaltet.
Die Designer wählten bewusst unkonventionelle Proportionen. Der Celestiq ist keine klassische Stufenhecklimousine, sondern verfügt über eine schräg abfallende Dachlinie ähnlich dem Audi A7. Cadillac hat diese Coupé-Silhouette jedoch stärker betont und avantgardistischer gezeichnet.
Die Abmessungen entsprechen der amerikanischen Tradition. Zwar ist er trotz seiner 23-Zoll-Räder und der Batterie im Boden flacher als jeder Cadillac vor ihm, streckt sich dafür aber auf mehr als 5,50 Meter.
Innenaustattung
Auch innen ist alles anders, als man es erwarten würde: Mit dem schlanken Bildschirm, der über die gesamte Fahrzeugbreite auf dem Armaturenbrett thront, überrascht man zwar heute keinen mehr. Und den Controller auf der Mittelkonsole, den man zur Bedienung trotzdem braucht, weil die Arme kaum bis nach vorn reichen, kennt man von BMW & Co.
Doch schon die Materialauswahl ist ungewöhnlich, weil authentisch und so weit von dem billigen Plastiklook früherer Caddies entfernt wie die Bronx von der Fifth Avenue: Was aussieht, wie Metall oder Glas, das fühlt sich auch so an, weil es tatsächlich Metall oder Glas ist und kein Imitat. Und selten war in einem US-Auto so viel und so feines Leder verarbeitet wie hier. Kein Wunder, dass es allein für die Herstellung der Innenausstattung mehrere Wochen braucht.
Luxus auf die leichte Tour
Und dann erst das Sitz-Konzept. Cadillac nimmt die Idee vom Saloon-Car wörtlich und richtet den Celestiq mit vier Einzelsitzen tatsächlich wie einen Salon ein. Jeder ist klimatisiert und kann massieren – und natürlich gibt es auch im Fond eine Ruheposition. Gesteigert wird der luftige Eindruck von der breiten Mittelkonsole, die sich im Font wiederholt. Zum Raumgefühl tragen auch der freie Blick in den Kofferraum sowie das riesige Panoramadach bei, das jeder Insasse auf Knopfdruck individuell eintrüben kann.
Zwar wird bei der Ausstattung nicht gekleckert, sondern geklotzt, doch wirkt das Flaggschiff nicht schwülstig, überladen und überdekoriert wie früher, sondern lebt einen leichten, modernen Luxus.
Antrieb und Fahrleistungen
Der Celestiq wird von zwei Elektromotoren angetrieben und gehört damit zu den wenigen vollständig elektrischen Luxuslimousinen neben BMW i7, Nio ET9 und Rolls-Royce Spectre. Die Systemleistung beträgt 482 kW/655 PS bei einem maximalen Drehmoment von 876 Nm. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt in 3,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h.
Das Fahrwerk umfasst Luftfederung, adaptive Dämpfer und Allradlenkung. Ein Sport-Modus steht zur Verfügung, der eine straffere Federungscharakteristik und ein direkteres Lenkverhalten ermöglicht.
Energieversorgung und Laden
Die Batterie weist eine Kapazität von 111 kWh auf und soll eine Reichweite von etwa 500 Kilometern nach Norm ermöglichen. Das System arbeitet mit 400-Volt-Technik und erreicht eine maximale Ladeleistung von 190 kW (DC).
Praktische Aspekte
Der Kofferraum verfügt über einen Deckel anstelle einer Heckklappe, was das Beladen über eine erhöhte Brüstung erfordert. Der Stauraum ist mit Leder ausgeschlagen. Ein zusätzlicher Frunk unter der Motorhaube bietet begrenzten Platz für Gepäck.
Marktpositionierung
Mit dem Celestiq kehrt Cadillac in das Segment der Luxuslimousinen zurück und positioniert sich als Alternative zu etablierten europäischen Premium- und Luxusmarken. Das Fahrzeug stellt eine Neuinterpretation amerikanischer Luxusautomobile dar, die moderne Technologie mit traditionellen Werten der Marke verbindet.
Datenblatt: Cadillac Celestiq
Motor und Antrieb: | Zwei Elektromotoren |
Max. Leistung: | 482 kW/655 PS |
Max. Drehmoment: | 876 Nm |
Antrieb: | Allradantrieb |
Getriebe: | Eingang-Automatik |
Maße und Gewichte | |
Länge: | 5.515 mm |
Breite: | 2.081 mm |
Höhe: | 1.553 mm |
Radstand: | 3.308 mm |
Leergewicht: | k.A. |
Zuladung: | k.A. |
Kofferraumvolumen: | 894 Liter (nach US-Norm SAE) + 54 Liter Frunk |
Fahrdaten: | |
Höchstgeschwindigkeit: | 210 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 3,7 s |
Durchschnittsverbrauch: | 25,9 kWh/100 km |
Batteriekapazität: | 111 kWh |
Reichweite: | 488 km |
CO2-Emission: | 0 g/km |
Ladeleistung AC/DC: | 22/190 kW |
Kosten: | |
Basispreis des Cadillac Celestiq | rund 300.000 Euro |
Typklassen: | k.A. |
Kfz-Steuer: | 0 Euro/Jahr |
Wichtige Serienausstattung: | k.A. |