Die Suche nach einem Job kann aufwendig sein, kostet häufig Zeit und Nerven. Mittlerweile habe sich aber Künstliche Intelligenz zu einem wertvollen Begleiter für Jobsuchende entwickelt, so Guido Sieber, Managing Director Tech beim Personalvermittler Robert Half.
In einem Blog-Eintrag gibt er Impulse, wie sich gängige KI-Tools wie ChatGPT, Gemini, Copilot oder Perplexity clever einsetzen lassen, um sich den Prozess der Stellensuche zu erleichtern:
1. KI zur Stellensuche nutzen
Stellenportale gibt es zur Genüge. Alle einzeln nach passenden Angeboten zu durchforsten, dauert. Genau da können KI-Chatbots helfen. Sieber rät, mit präzisen Stellenanfragen zu starten. Etwa: «Finde aktuelle Stellenangebote als Finanzbuchhalter:in in München mit Homeoffice-Option.» Je genauer die Anfrage, desto besser seien auch die Ergebnisse.
Wer mehr über Arbeitgeber in der Wunschbranche herausfinden will, kann Sieber zufolge einen Prompt à la «Liste mir die Top 5 Arbeitgeber für IT-Security in Deutschland auf» ausprobieren. Dem Software-Experten zufolge ist es wichtig, alle Anfragen im Austausch mit der KI nachzuschärfen. «Die erste Antwort ist selten perfekt.»
2. KI zur Verbesserung der Bewerbungsunterlagen nutzen
Im nächsten Schritt können KI-Tools dabei helfen, die eigenen Bewerbungsunterlagen zu optimieren und an den Wunschjob anzupassen. Dafür eignen sich unter anderem Anfragen wie:
- «Welche Fähigkeiten werden aktuell am häufigsten in Stellenanzeigen für UX-Designer gesucht?» So lassen sich Trends im angestrebten Berufsfeld identifizieren und die Bewerbung gezielt auf die Anforderung ausrichten.
- «Formuliere ein Anschreiben für eine Junior-Controller-Stelle auf Basis dieser Stellenanzeige. Betone meine Erfahrung mit SAP und Excel.» Wer dem KI-Chatbot die jeweilige Stellenanzeige vorgibt, kann mit der Antwort das eigene Anschreiben verbessern.
- «Analysiere meinen Lebenslauf auf mögliche rote Flaggen, die Personalverantwortliche negativ bewerten könnten.» So kann die KI die Bewerbung auf mögliche Schwachstellen prüfen.
Wenig hilfreich ist es indes, wenn Bewerberinnen und Bewerberinnen mit ihren Anfragen zu allgemein bleiben. «Verbessere meinen Lebenslauf» gebe zum Beispiel zu wenig Kontext, schreibt Sieber.
3. KI zur Vorbereitung auf das Job-Interview nutzen
KI-Chatbots können ein guter Trainingspartner für das Bewerbungsgespräch sein. Guido Sieber schlägt als Prompt zum Beispiel vor:
- «Welche Fragen werden häufig im Vorstellungsgespräch für Data Analysten gestellt?»
- «Simuliere ein Vorstellungsgespräch für eine Position im Personalwesen mit Fragen zu meiner Recruiting-Erfahrung.»
- «Wie antworte ich überzeugend auf die Frage nach meiner Gehaltsvorstellung?»
Die KI kann auf Aufforderung auch Feedback zu den eigenen Antworten geben.
Datenschutz und Co.: KI bewusst einsetzen
Guido Sieber betont: KI sollte im Bewerbungsprozess nur ein Werkzeug sein. Alle Vorschläge müssen kritisch geprüft und an den persönlichen Stil angepasst werden, sonst werden Unterlagen von Personalerinnen und Personalern schnell aussortiert.
Außerdem sollten Nutzerinnen und Nutzer die Datenschutzrichtlinien und die Optionen zur Einschränkung der Datennutzung des jeweiligen Tools prüfen. Sensible Daten gehören ebenso wie vollständige Bewerbungsunterlagen nicht in den Chat. Besser ist es, mit Auszügen und anonymisierten Versionen zu arbeiten.