Knapp sieben Wochen vor seinem geplanten Flug ins All hat der deutsche Astronaut Matthias Maurer in Köln ein Bäumchen gepflanzt – und will damit auch eine neue Tradition begründen.
Vor einer Reise in den Weltraum würden Astronauten am russischen Kosmodrom Baikonur in Kasachstan seit Jahrzehnten ein Bäumchen pflanzen, sagte Maurer am Donnerstag in Köln. «Und da ich nicht von Kasachstan starten darf, sondern mit einer ganz neuen amerikanischen Kapsel, habe ich den Wunsch geäußert, dass auch ich ein Bäumchen pflanzen darf und damit vielleicht eine neue Tradition hier im Astronautenzentrum starte», betonte der 51 Jahre alte Saarländer.
Der Amberbaum, den der Astronaut der Europäischen Raumfahrtagentur Esa auch gleich goss, sei aber mehr als nur ein Baum. «Er ist auch ein Symbol dafür, dass Raumfahrt am Wachsen ist – weltweit, aber auch in Europa.»
Maurer fliegt voraussichtlich am 31. Oktober von den USA aus mit den Nasa-Astronauten Raja Chari und Thomas Marshburn sowie der Nasa-Astronautin Kayla Barron für ein halbes Jahr zur Internationalen Raumstation ISS. Er wird dann der zwölfte Deutsche im All und der vierte Deutsche auf der ISS sein. Die Besatzung fliegt mit einem «Crew Dragon»-Raumschiff von SpaceX zum Außenposten der Menschheit.
«Ich freue mich natürlich, dass es jetzt soweit ist», sagte Maurer. «Nun geht es endlich los Richtung Weltraummission.» Er hat sich fast 13 Jahre lang auf die Reise vorbereitet. Am schwierigsten sei das Training unter Wasser gewesen, bei dem die Astronauten die Arbeit in der Schwerelosigkeit üben. «Das ist körperlich und mental anstrengend», betonte Maurer, der in den nächsten Tagen zum Start in die USA fliegt. Er versprach jedoch in Köln: «I’ll be back.»