Die nächste Schnellladesäule für Elektroautos soll in zehn Minuten erreichbar sein: Das ist das Ziel des sogenannten Deutschlandnetzes. Das Bundesverkehrsministerium begann dazu am Freitag die Ausschreibung.
Unternehmen und Unternehmenskonsortien könnten nun in den Wettbewerb um den Zuschlag zum Aufbau und Betrieb von etwa 900 Schnellladestandorten in ganz Deutschland einsteigen, wie das Ministerium in Berlin mitteilte.
Das Deutschlandnetz solle die Grundversorgung mit Schnellladeinfrastruktur im Mittel- und Langstreckenverkehr mit rund 8000 zusätzlichen Schnellladepunkten sicherstellen.
Zwar gibt es bereits Tausende von Ladesäulen in Deutschland, bisher aber vergleichsweise wenige Schnellladesäulen. Ziel des Ministeriums ist eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur.
«Laden immer und überall, das ist unser Ziel», sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) laut Mitteilung. Schnellladepunkte müssten bundesweit innerhalb von zehn Minuten erreichbar sein und die Bezahlmethoden einfach und einheitlich.
Die Errichtung und der Betrieb des Deutschlandnetzes sollen laut Ministerium in zwei getrennten Ausschreibungen vergeben werden. Im Mittelpunkt der nun gestarteten ersten Ausschreibung stünden 900 sogenannte Suchräume für Schnellladestandorte in 23 Regional-Losen, die ganz Deutschland abdecken. Mit den finalen Zuschlägen für die einzelnen Gebote werde im dritten Quartal 2022 gerechnet.
In einer zweiten Ausschreibung sollten Aufbau und Betrieb von etwa 200 Schnellladestandorten an unbewirtschafteten Rastplätzen an den Bundesautobahnen ausgeschrieben werden. Die Ausschreibung der bundesweiten Autobahn-Lose werde im Herbst durch die Autobahn GmbH des Bundes erfolgen.