Der Immbilienkonzern Vonovia ist aktuell der größte auf dem deutschen Markt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marcel Kusch/dpa)

Der Immobilienriese Vonovia prüft einen Einstieg bei dem in schweres Fahrwasser geratenen Branchenrivalen Adler Group. Die Bochumer haben sich in einer Vereinbarung mit dem Adler-Großaktionär Aggregate Holdings das Recht gesichert, einen Anteil von 13,3 Prozent zu erwerben

Zieht Vonovia die Kaufoption, würde sich der Anteil von Aggregate an Adler halbieren. Die Aktie der Adler Group zog nach ihrem Absturz vom Mittwoch auf zeitweise unter 10 Euro weiter an.

Vonovia teilte am Freitagmorgen mit, die Kaufoption zu 14 Euro je Aktie über die nächsten 18 Monate ausüben zu können. Ohne Zeitdruck könne man nun den Immobilienbestand der Adler Group prüfen und entscheiden, ob ein Einstieg bei Adler Sinn mache oder nicht.

Vorwürfe der Falschdarstellung

Leerverkäufer und Börsenspekulant Fraser Perring mit seiner Investmentfirma Viceroy hatte schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen erhoben, etwa der Täuschung und finanziellen Falschdarstellung. Der Aktienkurs war daraufhin um ein Viertel abgestürzt. Adler hatte die Beschuldigungen von Viceroy «auf das Schärfste» zurückgewiesen.

Das Unternehmen betonte, die Prüfung des Wertes des Portfolios sowie von Zukäufen sei durch externe Prüfer erfolgt. Zudem habe man nun beschlossen, externe unabhängige Berater und Wirtschaftsprüfer zu beauftragen, um eine umfassende Überprüfung der Vorwürfe durchzuführen.

Mehrere Interessenten

Auch zuvor war die Woche für die Adler-Anleger bereits ereignisreich. Das Unternehmen hatte am Montag eine mögliche Neuausrichtung bekanntgegeben. Mehrere Interessenten hätten Angebote für Teile des Mietportfolios des Immobilienkonzerns abgegeben, hieß es. Zuvor war der Aktienkurs im September deutlich abgerauscht und hatte in dem einen Monat fast 35 Prozent verloren, obwohl das Management Ende August die Gewinnziele hochgeschraubt hatte. Zu Beginn dieses Jahres war die Aktie noch fast 30 Euro wert.

Die Adler Group ist aus einem Zusammenschluss von Ado Properties, Adler Real Estate und des Berliner Projektentwicklers Consus Real Estate entstanden. Das kombinierte Unternehmen wurde dann in Adler Group umbenannt und hat den operativen Hauptsitz in Berlin.

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