Das Logo vom Onlinehändler Zalando am Headquarter vom Zalando Campus am Mercedes-Platz in Berlin. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa)

Der Online-Modehändler Zalando stellt sich nach dem starken Wachstum während der Corona-Krise wieder auf ein gemächlicheres Tempo ein.

«Wir sehen wieder eine deutliche Rückkehr zum Normalen», sagte Zalando-Mitgründer und Chef Robert Gentz am Mittwoch bei der Präsentation der Geschäftszahlen zum dritten Quartal. «Der Großteil des Einzelhandels funktioniert wieder nach den gewohnten Mustern.» Für das kommende Jahr rechne er damit, dass die gesamte Modeindustrie inklusive des stationären Handels wieder das Nachfrage-Niveau von vor der Krise erreiche, sagte Gentz.

Zalando hatte als Internet-Modehändler während der noch laufenden Pandemie stark vom Online-Boom profitiert und verzeichnete teils rasante Umsatzzuwächse von bis zu 50 Prozent in einzelnen Quartalen. Nun, im dritten Quartal, geht das Wachstum zwar weiter, aber in geringerem Tempo. Bei rund 2,3 Milliarden Euro lagen die Erlöse zwischen Juli und September dieses Jahres. Das waren rund 23 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.

46,3 Millionen Kunden zählte das Portal im selben Zeitraum. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl um mehr als zehn Millionen erhöht. Es zeichne sich ab, dass die neuen Kundinnen und Kunden der Plattform treu blieben, sagte Gentz. Im kommenden Jahr gehe es vor allem darum, weiter Vertrauen aufzubauen und die Kundenbeziehungen zu stärken.

Von Lieferengpässen, die aufgrund von Fabrikschließungen in China und Vietnam derzeit vor allem die Sport- und Sneaker-Industrie beschäftigten, spüre Zalando bisher nichts. «Wir haben solche Einschränkungen erwartet», sagte Gentz. Zumindest über den Winter seien die Lager deshalb gut gefüllt. Im kommenden Jahr könne es aber trotzdem zu längeren Wartezeiten bei einzelnen Produkten kommen – auch wenn Zalando als Plattform mit zahlreichen Partnern bessere Antworten auf diese Probleme habe als viele Wettbewerber.

Der Konzern hat sein Angebot in den vergangenen Monaten auf sechs neue Länder ausgeweitet. Dabei handelt es sich um die drei baltischen Staaten sowie Kroatien, Slowenien und Slowakei.

Das verursachte hohe Marketingkosten, die für rote Zahlen sorgten. Unter dem Strich stand ein Verlust von 8,4 Millionen Euro. Im Vorjahresabschnitt, als das Unternehmen unter anderem von niedrigen Rabatten an Kunden profitierte, erzielte Zalando einen Gewinn von 58,5 Millionen Euro.

An seiner Umsatzprognose für das laufende Jahr hält Zalando fest und geht weiterhin von einem Wachstum von 26 bis 31 Prozent aus. Angesichts der Rückkehr zur Normalität in der Modebranche seien mittelfristig konstante 20 bis 25 Prozent realistisch, sagte Gentz.

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