Das Logo der Commerzbank ist an einer Filiale in Sichtweite der Firmenzentrale zu sehen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Frank Rumpenhorst/dpa)

Verdi ruft die Beschäftigten der Commerzbank für nächsten Mittwoch zu einem Warnstreik auf. «Wir wollen die Commerzbank von Flensburg bis Garmisch-Partenkirchen lahmlegen», sagte Stefan Wittmann, Verdi-Funktionär und Aufsichtsrat bei der Commerzbank, der «Wirtschaftswoche».

Dem Bericht nach soll der Ausstand am 10. November um Mitternacht beginnen und 24 Stunden dauern. An diesem Donnerstag will die Commerzbank Zahlen zum dritten Quartal vorlegen.

Der Warnstreik ist Teil des Tarifkonflikts zwischen Verdi und dem Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV). Den letzten Verhandlungstermin am 13. Oktober hatte Verdi platzen lassen. Verhandlungsführer Jan Duschek hatte damals bereits Warnstreiks angekündigt und kritisiert, dass die Arbeitgeberseite keine Signale gegeben habe, ihr bisheriges Angebot nachbessern zu wollen.

«Wir haben die Hand ausgestreckt, die bleibt auch ausgestreckt», sagte Carsten Rogge-Strang, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes des privaten Bankgewerbes (AGV), zu dem aktuellen Warnstreik-Aufruf. «Wir freuen uns, wenn Verdi an den Verhandlungstisch zurückkehrt.»

Ende des Tarifkonflikts nicht in Sicht

Mitte Oktober und im September hatte es bereits einzelne Warnstreiks und Demonstrationen von Bank-Beschäftigten gegeben, unter anderem in Berlin, Hannover, Bremen und Frankfurt – dort waren auch Beschäftigte der Commerzbank-Zentrale zum Warnstreik aufgerufen. Die Commerzbank selbst wollte sich zu dem neuen Aufruf zunächst nicht äußern.

Die Tarifverhandlungen für öffentliche und private Banken finden derzeit erstmals seit Jahren wieder getrennt statt. Bei den öffentlichen Banken gab es zuletzt eine erste Annäherung, bei den privaten Banken gibt es derzeit nicht einmal einen neuen Verhandlungstermin.

Verdi fordert für die rund 140.000 Beschäftigten privater Banken 4,5 Prozent mehr Geld und eine soziale Komponente über 150 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie tarifliche Regelungen für flexiblere Arbeitsbedingungen. Die Arbeitgeber haben nach eigenen Angaben eine Erhöhung der Tarifgehälter um insgesamt 3,2 Prozent in drei Stufen bei einer Laufzeit von 36 Monaten angeboten.

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