Sabrina Weckerlin als Eiskönigin Elsa und Celena Pieper als Anna nach der Deutschlandpremiere des Disney-Musicals "Die Eiskönigin" in Hamburg. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

«Let it go, let it go»: Spätestens als Hauptdarstellerin Sabrina Weckerlin als Elsa den Welthit aus dem Kinoerfolg «Die Eiskönigin» mit wahrer Hingabe präsentiert, sind auch die letzten Zuschauer im Theater an der Elbe im Anna-und-Elsa-Fieber.

Das grassiert bereits seit acht Jahren – seit der Disney-Film die Herzen der großen und vor allem kleinen Zuschauer im Sturm eroberte. Jetzt hat das Musical-Unternehmen Stage Entertainment die Geschichte um die ungleichen Schwestern Anna und Elsa, ihre Freunde Kristoff, Rentier Sven und Schneemann Olaf auf die Bühne gebracht – und die Premierengäste am Montagabend waren restlos begeistert und spendeten lang anhaltenden Applaus im Stehen.

Starke Frauen ergänzen sich hervorragend

«Ich bin total geflasht und zu Tränen gerührt», sagte Schauspielerin Gerit Kling. «Das ist eins der Highlights des Jahres für mich. So ein tolles Bühnenbild, so tolle Sänger, so viel Spaß und so viel Liebe.» Auch ihre Kollegin Natalia Wörner überzeugte die Geschichte der beiden Schwestern: «Es ist total schön, zwei so unterschiedliche Frauencharaktere zu sehen, die sich ergänzen und die dadurch einen Chor ergeben. Ich fand’s fantastisch gespielt, toll gesungen und sehr imposant.»

Einige Prominente hatten ihre Kinder mitgebracht: Die Schriftstellerin Ildikó von Kürthy kam mit ihrem Sohn Lenny, der sich besonders auf Schneemann Olaf freute und Sänger Nevio Passaro mit seiner Tochter Luce, die sich als Elsa verkleidet hatte.

Wie der Film erzählt das Musical, wie die beiden Prinzessinnen nach dem Tod ihrer Eltern mit Hilfe der Liebe und ihrer Freunde das Böse überwinden. Thronfolgerin Elsa besitzt magische Kräfte: alles, was sie berührt, wird zu Eis. Nachdem Elsa das Königreich Arendelle vereist hat, begibt sich ihre Schwester Anna auf die Suche nach ihr und trifft dabei den Abenteurer Kristoff mit seinem Rentier Sven und Schneemann Olaf. Gemeinsam wollen sie Elsa finden, damit sie den ewigen Winter beenden kann. Für das Musical, das seit 2018 am New Yorker Broadway läuft, wurden acht Lieder aus dem Disney-Film um ein Dutzend neuer Stücke erweitert und ins Deutsche übersetzt.

Ein ausgelassenes Hygge-Fest

Mit Hilfe einer zwölf Meter breiten und neun Meter hohen Videowand, Tausender LED-Lichter und zahlreicher Spezialeffekte verwandelt sich die Bühne mal in das Königreich Arendelle, mal in eine Kathedrale und mal in eine eisige Winterlandschaft. Opulente Kostüme aus der Mitte des 18. Jahrhunderts lassen das Leben am königlichen Hofe wieder auferstehen, tauchen ein in das Reich der Trolle oder feiern ein ausgelassenes «Hygge»-Fest. Und Elsas türkisfarbenes Ballkleid funkelt mit den Kristall-Vorhängen in ihrem Eispalast, die aus mehr als 41.000 Swarovski-Steinen bestehen, um die Wette.

Sabrina Weckerlin als Elsa überzeugt mit ihrer beeindruckenden Stimme und Celena Pieper als Anna mit ihrer unbändigen Spielfreude. Zusammen ergänzen sich die beiden Hauptdarstellerinnen hervorragend, wie zum Beispiel in dem Duett «Du bist alles» am Anfang des zweiten Akts. Auch Benet Monteiro als Kristoff kann viele Sympathien für sich gewinnen, doch die heimlichen Stars des Musicals sind Rentier Sven und Schneemann Olaf. Sven wird durch den athletischen Darsteller Antoine Banks Sullivan, der in ihm steckt, zum Leben erweckt und Handpuppe Olaf («Ich liebe Umarmungen.») durch Darsteller Elindo Avastia.

Von Carola Große-Wilde, dpa

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