Nach einer letzten emotionalen Reise hat sich Ex-Tour-de-France-Sieger Geraint Thomas in der alten Heimat von der Radsport-Bühne verabschiedet. Nach 19 Profijahren beendete der 39-Jährige bei der Großbritannien-Rundfahrt in seiner Geburtsstadt Cardiff seine Karriere.
«Es fühlt sich auf jeden Fall wie der richtige Zeitpunkt an», sagte der Waliser, der von einem «fantastischen Abschluss» sprach. Schließlich ging die letzte Etappe «bis auf 100 Meter an Mum’s und Dad’s Haus und am Pub, wo ich mein erstes Pint getrunken habe» vorbei, sagte Thomas, der zu den erfolgreichsten britischen Radprofis zählt.
Erfolge auf der Straße und der Bahn
Thomas gewann 2018 die Frankreich-Rundfahrt, dazu fuhr er beim wichtigsten Radrennen der Welt 2019 auf Platz zwei und 2022 auf Rang drei. Insgesamt ging er 14 Mal bei der Tour an den Start. Auch beim Giro d’Italia schaffte es der Rundfahrtspezialist, der lange Zeit Edelhelfer des viermaligen Tour-Siegers Chris Froome war, zweimal auf das Podest.
Auch auf der Bahn feierte Thomas reihenweise Erfolge. 2008 und 2012 gewann er Olympia-Gold in der Mannschaftsverfolgung, dazu fuhr er drei WM-Titel ein. 2007 hatte Thomas seine Profi-Karriere beim Team Barloworld begonnen, seit 2010 fährt er für das britische Team Sky beziehungsweise Ineos-Grenadiers. Dort soll es für Thomas auch weitergehen. Der Routinier soll in das Management des Rennstalls einsteigen.
Sportlich war Thomas in seiner letzten Saison nur noch bedingt konkurrenzfähig. Bei der Tour landete er im Sommer nur noch auf dem 58. Rang. Auch bei der Großbritannien-Rundfahrt, die der Franzose Romain Grégoire gewann, rollte er nur noch mit. Auf der Schlussetappe genoss er mit gut vier Minuten Rückstand den Beifall seiner Landsleute.