Alistair Hudson wird neuer künstlerischer Leiter des Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe (Urheber/Quelle/Verbreiter: Uli Deck/dpa)

Der künftige Leiter des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe steht fest. Der britische Kurator und Museumsleiter Alistair Hudson wird Nachfolger des langjährigen Direktors des Hauses, Peter Weibel.

Er wolle das ZKM noch viel stärker in Richtung Gesellschaft öffnen, sagte Hudson bei seiner Vorstellung am Montag. «Kunst soll der Gesellschaft nützen und sich auf den Menschen ausrichten.» Dazu werde er mehr Events veranstalten, mehr Menschen in das ZKM einladen und versuchen, die für Kunst zu interessieren, die sich damit sonst nie beschäftigt hätten.

Hudson tritt sein Amt zum 1. April kommenden Jahres an und ist vertraglich auf fünf Jahre gebunden. Weibel, der das Haus seit 1999 führt, nannte Hudson in einer verlesenen Botschaft einen «exzellenten Mann», der die richtigen Impulse setzen werde. Zuvor hatte sich der Stiftungsrat einstimmig für den Briten entschieden. Nach einem Nachfolger Weibels hatte eine Findungskommission viele Monate Ausschau gehalten. Etwa 50 Bewerbungen seien gesichtet worden.

Der 53-jährige Hudson ist seit 2018 Direktor des städtischen Museums Manchester Art Gallery sowie des Museums The Whitworth, das zur Universität Manchester gehört. Er wolle seinen Wohnsitz nun nach Karlsruhe verlegen – und auch Deutsch lernen, hieß es.

Karlsruhes Oberbürgermeister und Stiftungsratsvorsitzender Frank Mentrup (SPD) nannte Hudson die «Traumbesetzung» für die Neuausrichtung des ZKM. Er werde dem Haus die notwendigen neuen Impulse geben. Kunststaatssekretärin Petra Olschowski (Grüne), die bei der Pressekonferenz in Karlsruhe aus Stuttgart zugeschaltet war, verwies auf die internationale Erfahrung des Kurators und Museumsleiters.

Um Hudson hatte es vor einigen Monaten in Manchester eine kurze Debatte gegeben, als er eine im Auftrag des ZKM entwickelte und auch anderswo gezeigte Installation im Museum The Whitworth präsentierte. Die Installation «Cloud Studies» hatte sich den Auswirkungen staatlicher Gewalt auf ökologische Systeme weltweit gewidmet – auch in Standorten wie Palästina oder Beirut. Gegen die Präsentation von «Cloud Studies» hatte eine Organisation jüdischer Rechtsanwälte protestiert.

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