Amnesty: Menschenrechte bei Sportevents in den USA bedroht
Amnesty International hat Sorge angesichts der Menschenrechtslage in den USA. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hannes P. Albert/dpa)

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warnt angesichts bevorstehender Sportgroßereignisse in den USA vor einer Gefährdung grundlegender Rechte. Die Lage im Land habe sich unter Präsident Donald Trump «drastisch verschlechtert», sagte Lisa Salza, Themen- und Länderreferentin Sport und USA, Amnesty International Schweiz.

«Die Regierung von Präsident Trump weist mit ihrer Hetze gegen Minderheiten, mit ihren diskriminierenden Praktiken und Gesetzen und mit der Kriminalisierung von Andersdenkenden ganz klar auch autoritäre Tendenzen auf», so Salza. Dies betreffe insbesondere den Sport, etwa bei der Fußball-WM im Sommer oder den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles.

Gefährdete Gruppen und politische Kontrolle

Salza sieht besonders Transathletinnen durch neue Gesetze gefährdet: «Die US-Regierung hat gleich nach Amtsantritt ein Dekret erlassen, das Transmenschen die Teilnahme an Frauensport verbieten will.» Auch politisch aktive Fans, insbesondere solche mit kritischer Haltung zur US-Regierung oder Engagement für Palästina, könnten bei der Einreise kontrolliert oder überwacht werden. Medienschaffende seien wegen staatlicher Repressionen und Einschränkungen der Pressefreiheit bedroht.

FIFA und IOC in der Pflicht – aber zögerlich

Sportverbände wie die FIFA und das IOC tragen laut Salza eine zentrale Verantwortung: «Sie müssen sicherstellen, dass die Menschenrechtsvereinbarungen, die im Rahmen der Vergabe auch in Konsultation mit der Zivilgesellschaft getroffen wurden, eingehalten werden.»

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) nehme seine Verantwortung im Rahmen seiner Zuständigkeit sehr ernst, teilte Sprecher Christian Klaue mit. Man arbeite eng mit dem Organisationskomitee und dem US-Olympischen und Paralympischen Komitee (USOPC) sowie der US-Regierung zusammen, um alle Fragen rund um die Spiele zu klären und Gastfreundschaft zu gewährleisten. Außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs habe das IOC jedoch «kein Mandat und keine Möglichkeit, die Gesetze oder das politische System souveräner Länder zu ändern.»

Unter dem sechsten Ziel der strategischen Ziele für den Weltfußball bekennt sich die FIFA «zur Einhaltung aller international anerkannten Menschenrechte und setzt sich für den Schutz dieser Rechte ein». Salza sieht die aktuelle Lage aber kritisch. Der FIFA-Präsident habe bisher keinerlei Kritik an Präsident Trump geübt. «Im Gegenteil, Gianni Infantino wirft sich regelrecht in den Staub vor Donald Trump, und wird nicht müde, sich für dessen Unterstützung bei den Turniervorbereitungen zu bedanken.»

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