Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Russlands Militärschlag gegen die Ukraine hat den Dax am Donnerstag auf Talfahrt geschickt.

Nach einem Absacken zum Handelsauftakt unter 14.000 Punkten erholte sich der deutsche Leitindex zwar rasch ein Stück weit, gegen Mittag allerdings fiel er erneut unter diese Marke. Auslöser dafür dürfte sein, dass nun auch die Indikatoren für die Wall Street auf kräftige Verluste hindeuten.

«Es herrscht Krieg in Europa», sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt. Dabei treffe die russische Invasion die Börsen zwar nicht unvorbereitet, «trotzdem laufen Schockwellen durch die Kapitalmärkte». Zwar sind sich die Marktexperten einig, dass eine Panikreaktion bislang ausgeblieben ist, doch sei die Nervosität extrem hoch.

Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Bündniskreisen erfuhr, aktiviert die Nato nun ihre Verteidigungspläne für Osteuropa. Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte bekommt damit weitreichende Befugnisse, um zum Beispiel Truppen anzufordern und zu verlegen.

Das deutsche Börsenbarometer Dax fiel gegen Mittag um knapp 5 Prozent auf 13.909,71 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte büßte viereinhalb Prozent auf 30.475,85 Punkte ein. Europaweit wurden ebenfalls starke Verluste verzeichnet. In Asien hatten die Aktienmärkte zuvor bereits deutlich im Minus geschlossen.

Aus dem Dax, in dem es unter den 40 Werten keinen Gewinner gab, berichteten die Deutsche Telekom und Heidelbergcement über das abgelaufene Jahr. Die T-Aktie gab im Gleichklang mit dem Dax nach. Die Anteile des Baustoffherstellers zeigten sich mit einem Minus von knapp 8 Prozent deutlich schwächer.

Im MDax waren die Aktien von Rheinmetall eine der wenigen Gewinner mit plus 3,0 Prozent. Außerhalb der Dax-Familie schossen zudem die Papiere des aus Airbus hervorgegangenen Rüstungsunternehmens Hensoldt um 13 Prozent nach oben auf ein November-Hoch, denn Anleger setzen nun auf höhere Rüstungsausgaben der Europäer.

Uniper dagegen waren Schlusslicht im MDax mit zuletzt knapp 13 Prozent auf 28,97 Euro. Der Stromerzeuger macht einen erheblichen Anteil des Geschäfts in Russland und ist Mitfinanzierer der auf Eis gelegten Gaspipeline Nord Stream 2.

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