Ob Grillparty oder Kaffeetafel: sommerliches Wetter lädt dazu ein, draußen zu essen. Wären da nur nicht die Wespen. Kaum ist der Tisch gedeckt, scharen sie sich schon um die Leckereien. Was hilft?
«Wichtig ist, sich ruhig zu verhalten», sagt Laura Breitkreuz vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Denn je hektischer man selbst ist, desto hektischer werden auch die Wespen. Wild um sich zu schlagen ist keine gute Idee, auch anpusten sollte man die Tiere nicht. Was stattdessen ratsam ist:
- Wespen behutsam mit der Hand oder einem Stück Papier vom Essen wegschieben
- Speisen draußen abdecken
- Kindermünder und -hände möglichst sauber halten
- Wespen mit einer Wasserflasche leicht ansprühen
Süßes und Proteine: Wespen vom eigenen Essen ablenken
«Wenn es richtig viele Wespen sind, wird es natürlich selbst mit diesen Maßnahmen schwierig», so Breitkreuz. Dann sollte man versuchen, von vornherein zu vermeiden, dass Wespen an den Tisch kommen. Das geht zum Beispiel, indem man sie mit anderen Speisen ablenkt, die man entfernt vom eigenen Essen platziert.
Bei einer Kaffeetafel, wenn es die Wespen zum süßen Kuchen zieht, eignen sich dafür etwa eine Apfelsaft-Zucker-Lösung, Marmelade oder sehr reife Früchte. Beim Grillen lenkt man die Tiere am besten mit einer Proteinquelle wie einem Stückchen Grillwurst vom eigenen Stück Fleisch ab. «An Proteinen sind Wespen vor allem im Hochsommer interessiert, weil sie dann ihre Larven damit versorgen», so Breitkreuz.
So bleiben Wespen Garten und Haus fern
Nicht nur beim Essen können Wespen lästig werden. Manch einer fühlt sich auch unwohl, wenn er sich zum Lesen in den Garten setzt und dann eine Wespe um ihn herumschwirrt. Oder wenn plötzlich ein Exemplar auf der falschen Seite des Fensters summt. Was helfen kann:
- Wespen austricksen: Nest-Attrappe aufhängen
Hängt im Garten vermeintlich bereits ein Wespennest, kann das die Tiere fernhalten. Nest-Attrappen kann man kaufen oder selbst basteln, «indem man ein bisschen braunes Packpapier in so eine Nest-Form bringt», sagt Breitkreuz.
- Starke Gerüche verbreiten
«Von starken Gerüchen sind Wespen kein Fan», sagt Breitkreuz. Anti-Mücken-Kerzen und Räucherstäbchen können helfen, sie auf Abstand zu halten.
- Fenster mit Insektengittern ausstatten
Damit sich keine Wespe ins Haus verirrt, sollte man Fenster mit Insektengittern oder -netzen ausstatten. Und findet man doch mal eine drinnen, fängt man sie am besten mit einem Glas, schiebt ein Stück Papier unter und setzt sie wieder raus. «Man sollte eine Wespe auf keinen Fall töten», sagt Breitkreuz. Denn alle Wespenarten stehen unter Naturschutz.
Hornissen: größer, aber nicht gefährlicher
Was laut Breitkreuz auch gegen Wespen im Garten hilft: Hornissen, «denn Wespen stehen auf dem Speiseplan von Hornissen». Aber sind die nicht noch bedrohlicher als Wespen?
«Hornissen sind zwar größer und sehen gruseliger aus, sind aber nicht gefährlicher. Ihre Stiche tun nur etwas mehr weh», sagt Laura Breitkreuz. Die Vorteile: sie halten Wespen fern und sind selbst weniger aggressiv als die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe – die beiden Arten, die uns am Kuchen- und Grilltisch so gerne stören. Anders als die interessieren sich Hornissen auch gar nicht für unser Essen.