Gary Anderson lächelte mild, doch die Enttäuschung war dem schottischen Routinier ins Gesicht geschrieben. Ausgerechnet an seinem 54. Geburtstag hat der zweimalige Weltmeister eine der schmerzlichsten Niederlagen seiner Karriere erlebt.
Das glatte 0:3 gegen den schwedischen Außenseiter Jeffrey de Graaf bedeutete für Anderson nicht nur das Ende aller Titelträume, sondern auch die erste Auftaktniederlage in seiner 15 Jahre langen WM-Geschichte.
«Gary hat heute nicht so gespielt wie gewohnt. Ich wurde nach dem ersten Satz sehr nervös und als ich 2:0 führte, dachte ich: ‚Was ist jetzt hier los?‘ Aber ich bin sehr glücklich, dass ich es durchgezogen habe», sagte de Graaf, dem als Nummer 81 der Welt nur geringe Chancen auf einen Sieg zugerechnet wurden.
«Er ist mein Vorbild»
Anderson, der auch als Flying Scotsman bekannt ist, galt hingegen als einer der Turnierfavoriten, nachdem er ein starkes Jahr hinter sich hatte. Experten hatten schon vor dem Turnier einem möglichen Achtelfinale gegen Dauerrivale Michael van Gerwen aus den Niederlanden entgegengefiebert. Daraus wird nun nichts.
«Er ist mein Vorbild, seit ich 14 Jahre alt bin. Aber er war heute nicht der, der er wirklich ist», sagte de Graaf über den Weltmeister von 2015 und 2016. Durch das frühe Aus im Alexandra Palace verpasst Anderson auch die Rückkehr unter die besten Zehn der Weltrangliste. De Graaf spielt nach Weihnachten gegen Außenseiter Paolo Nebrida und hat gute Chancen auf einen Einzug ins Achtelfinale.