Eine Mitarbeiterin des Spielfigurenherstellers Schleich bemalt am Firmensitz in Schwäbisch Gmünd einen Prototypen einer neuen Figur. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Weißbrod/dpa)

Mit einer Expansion im Ausland und Spielfiguren, die auch Erwachsene begeistern, will der Spielwarenhersteller Schleich weiter wachsen. 2022 konnte das Unternehmen mit Sitz in Schwäbisch Gmünd und München seinen Umsatz das achte Mal infolge steigern. Auch auf dieses Jahr blickt Vorstandschef Dirk Engehausen nach einem verhaltenen Start zuversichtlich: «Ich erwarte, dass das erste Halbjahr in Deutschland recht rumplig wird, weil es noch viele Unsicherheiten gibt.» Fürs zweite Halbjahr rechne er dagegen mit einer Entspannung und mehr Konsumfreude.

Im vergangenen Jahr erwirtschafte Schleich einen Umsatz von 275 Millionen Euro und damit ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2021 und 2020 habe das Wachstum aber noch im zweistelligen Bereich gelegen, sagte Engehausen. Auch Schleich habe die allgemeine Kaufzurückhaltung zu spüren bekommen. Viele Eltern kauften die Spielfiguren auch als kleine Belohnung oder Mitbringsel anstelle von Süßigkeiten. «Diese Ausgaben sind gerade im dritten Quartal signifikant zurückgegangen», sagte Engehausen. Angaben zum Ergebnis macht das Unternehmen generell nicht.

Solides Standbein Auslandsgeschäft

Das 1935 von Friedrich Schleich am Hauptsitz in Schwäbisch Gmünd gegründete Unternehmen vertreibt seine Figuren und Spielsets aus Kunststoff nach eigenen Angaben in mehr als 60 Ländern und erzielt inzwischen mehr als die Hälfte seines Umsatzes außerhalb Deutschlands. «Durch starke Gewinne im Ausland konnten wir die schwierige Wirtschaftslage erfolgreich abfangen», sagte Engehausen.

Eine neue Produktlinie rund um Harry Potter und die fantastischen Wesen aus den Romanen und Filmen soll international für Umsatz sorgen – und neben Kindern auch Erwachsene begeistern. Aber auch andere Figuren wie Dinosaurier seien für Erwachsene interessant.

2023 will Schleich weiter an der Nachhaltigkeit seiner Produkte arbeiten. «Unsere Spielzeuge sind extrem langlebig und dadurch nachhaltig», sagte Engehausen. Dennoch forsche das Unternehmen auch daran, recycelte Kunststoffe einzusetzen. «Nicht auf allen haften die Farben so gut.» In einem ersten Schritt sollen bis Ende 2027 alle Figuren recycelbar sein, die Verpackungen bereits bis 2025.

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