Die Banken in der Eurozone haben ihre Kredit-Konditionen erheblich verschärft. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Boris Roessler/dpa)

Die Banken in der Eurozone haben ihre Bedingungen für die Kreditvergabe erheblich verschärft. Wie die Europäische Zentralbank am Dienstag unter Bezug auf eine eigene Umfrage mitteilte, fiel die Straffung bei Unternehmenskrediten so stark wie seit der Euro-Schuldenkrise 2011 nicht mehr aus. Die Bedingungen für Verbraucher- und Baukredite wurden ebenfalls deutlich strenger.

Als Gründe nannten die Banken eine größere Risikowahrnehmung mit Blick auf die trübere wirtschaftliche Entwicklung. Darüber hinaus wurden spezielle Risiken in einzelnen Branchen oder Unternehmen angegeben. Auch sind die Institute weniger bereit, Risiken in der Kreditvergabe einzugehen. Aus Sicht der Geldhäuser dürften die Kreditbedingungen in diesem Jahr weiter verschärft werden.

Die Kreditnachfrage war unterdessen rückläufig, was vor allem an steigenden Zinsen lag. Die Nachfrage nach Baudarlehen sank sogar in Rekordgeschwindigkeit. Aber auch das Interesse an Verbraucher- und sonstigen Krediten ging stark zurück. Für das erste Quartal 2023 wird ein weiterer Rückgang der Nachfrage erwartet.

Die Ergebnisse basieren auf der Umfrage «Bank Lending Survey», die die EZB viermal im Jahr unter den Banken durchführt. Damit sollen Einsichten in die Kreditvergabe erlangt werden.

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