Der Deutsche Bauernverband stellt eine Bilanz der diesjährigen Getreideernte vor. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Julian Stratenschulte/dpa)

Anhaltende Trockenheit hat Landwirten in einigen Teilen Deutschlands in diesem Jahr zu schaffen gemacht. Eine Bilanz der Getreideernte 2022 stellt der Bauernverband heute in Berlin vor.

Bei Weizen deutete sich insgesamt eine etwas größere Erntemenge an als im Vorjahr, wie es vorab hieß – aber mit starken regionalen Unterschieden. Während die Erträge in einigen trockenen Gebieten deutlich unter dem langjährigen Mittel blieben, seien anderswo «ansprechende» Mengen eingefahren worden. Vor allem im Nordosten machte Trockenheit den Ackerpflanzen stärker zu schaffen.

Tierhalter in Sorge

Auch Tierhalter in trockenen Regionen machen sich Sorgen – und zwar um ihren Futternachschub, wie der Bauernverband schon Anfang August erläuterte. Denn ein sonst üblicher zweiter Schnitt auf den Wiesen sei mancherorts nur sehr dürftig ausgefallen, vereinzelt sogar auch komplett. Bei der Rapsernte deutete sich demnach zuletzt eine etwas größere Erntemenge an, bei Roggen eine wohl stabile Erntemenge.

Bauernpräsident Joachim Rukwied will unter anderem auch erläutern, welche Bedeutung die deutsche Ernte für die Ernährungssicherung in ärmeren Ländern der Erde haben kann. Hintergrund sind angespannte Getreidemärkte wegen Russlands Krieg in der Ukraine.

Verlässliche Rahmenbedingungen für Bauern

Der FDP-Agrarexperte im Bundestag, Gero Hocker, sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Noch sind die Ernteausfälle, die sich aus dem Krieg in der Ukraine ergeben, und die Auswirkungen auf die weltweite Ernährungssituation nicht abzusehen.» Es gelte daher, die Landwirte mit verlässlichen Rahmenbedingungen für Tierhaltung und Ackerbau zu unterstützen, um ihre Produktion zu steigern und damit einen Beitrag für die globale Nahrungsmittelversorgung zu leisten.

Dürreschäden gibt es in vielen deutschen Regionen bei der Ernte von Körnermais, wie der Deutsche Raiffeisenverband erläutert hatte. Um Lücken in der Futterversorgung zu schließen, dürften Viehhalter auch zusätzliche Flächen als Silomais für Tierfutter abernten.

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