Easyjet-Chef Johan Lundgren: Zum Start in den Winter gibt es viele Unsicherheiten. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Der britische Billigflieger Easyjet kann die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Variante Omikron noch nicht genau einschätzen. Da es aber bereits erste Effekte vor allem auf der Kurzstrecke gibt, senkte der Ryanair-Konkurrent seine geplante Kapazität im laufenden Quartal.

Zum Start in den Winter gebe es weiter viele Unsicherheiten, sagte Unternehmenschef Johan Lundgren bei der Vorlage der endgültigen Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2020/21, das am 30. September endete.

Die Regierung in London hatte Ende vergangener Woche als Reaktion auf die beunruhigenden Erkenntnisse über die Omikron-Variante die Auflagen für Einreisende verschärft. Demnach ist nun ein PCR-Test bis spätestens zum Ende des zweiten Tages nach der Ankunft in England verpflichtend. Bis zum Erhalt eines negativen Ergebnisses gilt eine Quarantänepflicht. Für Ankommende aus mehreren afrikanischen Ländern gilt sogar ausnahmslos eine zehntägige Quarantäne im Hotel.

Wegen der Unsicherheiten plant Easyjet im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres jetzt nur noch mit einer Kapazität von 65 Prozent des Geschäftsjahres 2018/19, das noch nicht von Corona betroffen war. Im Oktober hatte Easyjet noch angekündigt, diese auf 70 Prozent aufzustocken. Dieser Wert soll jetzt im zweiten Quartal erreicht werden.

Lundgren: In der Krise liegt auch eine Chance

Trotzdem sieht Lundgren in der Krise auch eine Chance: «Wir sind uns der vielen Unsicherheiten bewusst, während wir durch diesen Winter navigieren, aber wir sehen eine einzigartige Gelegenheit für Easyjet, um Kunden zu gewinnen und Konkurrenten in dieser Zeit Marktanteile abzujagen», so der Easyjet-Chef.

Mit Blick auf die zweite Hälfte des Geschäftsjahres verbreitete der Lundgren erneut Optimismus. Er geht weiter davon aus, dass die Kapazitäten im kommenden Sommer, also dem vierten Geschäftsquartal, nahe dem Vor-Corona-Niveau liegen werden.

Easyjet erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr einen Vorsteuerverlust von rund 1,14 Milliarden britischen Pfund (1,34 Mrd Euro) – damit fiel das Minus im Rahmen der in Aussicht gestellten Spanne aus. 2019/20 hatte die Gesellschaft einen Fehlbetrag vor Steuern von 835 Millionen Pfund ausgewiesen.

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