Regionales Bio-Gemüse in einem Laden. Viele Kunden geben beim Einkauf von Bioware weniger Geld aus - oder kaufen gleich in herkömmlichen Geschäften ein. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Settnik/dpa-Zentralbild/dpa)

Angesichts steigender Verbraucherpreise sind viele Menschen beim Einkauf von Bio-Ware wieder deutlich zurückhaltender geworden. Der Bio-Einzelhandel verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von mehr als zwölf Prozent im Vergleich zu 2021, wie der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) am Donnerstag mitteilte. Damit erlösten Supermärkte und Läden mit einem hundertprozentigen Bio-Angebot noch rund 3,83 Milliarden Euro.

Verbraucherinnen und Verbraucher seien seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und den in der Folge drastisch gestiegenen Kosten für Energie, Mobilität und Alltagsversorgung «deutlich preissensibler geworden», hieß es vom BNN. Allerdings lässt sich der deutliche Rückgang bei den Erlösen auch mit dem außergewöhnlich hohen Umsatzniveau des Bio-Fachhandels während der Pandemie-Jahre erklären.

Trend zum eigenen Herd

Weil Restaurants und Kantinen geschlossen hatten, kochten und aßen die Menschen häufiger zu Hause – und setzten dabei oft auf Bioware. 2020 und 2021 lag der Umsatz von Bio-Läden und Bio-Supermärkten dem BNN zufolge insgesamt bei rund 4,2 beziehungsweise fast 4,4 Milliarden Euro. Mit dem Wegfall der Corona-Beschränkungen gingen die Menschen wieder häufiger auswärts essen. Auch deshalb gingen die Umsätze des Bio-Fachhandels deutlich zurück, lagen laut dem BNN aber noch immer über dem Niveau von 2019.

Zudem blieben viele Kundinnen und Kunden insbesondere kleineren Bio-Läden mit bis zu 100 Quadratmetern Fläche treu. Hier gingen die Umsätze dem BNN zufolge nicht so stark zurück wie in größeren Bio-Supermärkten mit einem höheren Anteil von Wechselkunden.

Die Bio-Branche trifft sich zwischen dem 14. und dem 17. Februar auf der Naturkostmesse Biofach in Nürnberg. Erwartet werden dann weitere Daten, die die gesamte Branche umfassen.

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