Die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main. Einer Studie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich zufolge können sich die Notenbanken ihre lockere geldpolitische Linie erlauben. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Boris Roessler/dpa)

Die Notenbanken können sich ihre lockere geldpolitische Linie trotz der aktuell stark anziehenden Inflation nach Einschätzung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) erlauben. Dies ist das Resultat einer Studie, die die BIZ am Montag in Basel veröffentlichte.

Ein Großteil der Preisveränderung konzentriere sich in einem Umfeld mit lange Zeit niedriger Inflation auf wenige Wirtschaftsbereiche, hieß es. Das lege den Schluss nahe, dass der jüngst scharfe Inflationsanstieg ein übergangsweises Phänomen sei.

Die Bank der Notenbanken, wie die BIZ auch genannt wird, stützt damit die Argumentation vieler großer Zentralbanken. So halten etwa die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) den aktuellen Anstieg der Teuerung nicht für nachhaltig und wollen ihre Geldpolitik deshalb grundsätzlich locker belassen. Sie argumentieren mit coronabedingten Sonderbedingungen und statistischen Effekten aufgrund niedriger Vergleichswerte im Vorjahr. Nicht alle Fachleute teilen jedoch diese Sichtweise.

Die BIZ hat in ihrer Studie die Preisentwicklung in 131 Bereichen der US-Volkswirtschaft über einen langen Zeitraum untersucht. Sie ist der Auffassung, dass die Resultate grundsätzlich auf andere Volkswirtschaften übertragbar sind.

Um ihre Ergebnisse zu illustrieren, verwendet die BIZ einen Vergleich aus der Musik: So wie es sich ein glaubwürdiger Dirigent eines eingespielten Orchesters leisten könne, mit minimalen Gesten zu führen, könne es sich eine glaubwürdige Zentralbank leisten, die Inflation innerhalb eines größeren Bereichs ihres Ziels ohne energische Anpassungen schwanken zu lassen.

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