Die US-Börsen haben ihre zu Wochenbeginn erlittenen Verluste am Dienstag etwas ausgeweitet. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Cris Faga/ZUMA Press Wire/dpa)

Die US-Börsen haben ihre zu Wochenbeginn erlittenen Verluste am Dienstag etwas ausgeweitet. Kurz vor dem Start der Berichtssaison der Unternehmen scheuten die Anleger das Risiko. In den kommenden Tagen werden insbesondere Großbanken frische Quartalszahlen präsentieren.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel nach einem durchwachsenen Start letztlich um 0,34 Prozent auf 34 378,34 Punkte. Der S&P 500 gab um 0,24 Prozent auf 4350,65 Punkte nach. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,35 Prozent auf 14.662,11 Punkte nach unten.

Generell sind die Anleger derzeit hin- und hergerissen zwischen der Aussicht auf steigende Unternehmensgewinne im Zuge der gesamtwirtschaftlichen Erholung einerseits und Inflationssorgen andererseits. Im Fokus stehen aktuell insbesondere die Ölpreise, die weiter über 80 US-Dollar je Barrel und damit nahe mehrjähriger Höchststände notieren. Ihr zuletzt kräftiger Anstieg hat sich allerdings zuletzt wieder etwas abgeschwächt.

Diesseits und jenseits des Atlantiks wird befürchtet, dass die Ölpreisrally zu Energieengpässen führen und die globale Wirtschaftserholung von der Corona-Pandemie abwürgen könnte. Abgesehen davon wird auch auf China geschaut, denn die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft greift seit geraumer Zeit regulatorisch schärfer durch, kontrolliert Monopole stärker und weitet wohl ihre Überprüfungen im Finanz- und Bankensystem aus.

An der Dow-Spitze zogen die Aktien von Nike um rund zwei Prozent an, nachdem die Investmentbank Goldman Sachs die Papiere zum Kauf empfohlen hatte. Analystin Kate McShane verwies unter anderem auf die hohe Liquidität des Sportartikelkonzerns, die zusätzliche Investitionen und Kapitalrückflüsse an die Aktionäre ermöglichen sollte. Die Anteilscheine bergen weiteres Aufwärtspotenzial, insbesondere nach dem jüngsten Kursrückgang, hieß es.

Der Autobauer General Motors (GM) hatte sich mit dem koreanischen Elektronikkonzern LG wegen Problemen mit dessen Batterien auf eine Milliardenentschädigung geeinigt. LG kommt damit für Kosten rund um den Rückruf brandgefährdeter Elektroautos vom Typ Chevrolet Bolt EV und dessen SUV-Version wegen Herstellungsfehlern auf. GM-Papiere gewannen anderthalb Prozent.

Die Fluggesellschaft American Airlines hat unter anderem angesichts einer Erholung der Ticketnachfrage im dritten Quartal voraussichtlich schwarze Zahlen geschrieben. Dies verdankt die Airline aber auch den staatlichen Finanzhilfen zur Sicherung der Arbeitsplätze in der Corona-Krise. Die Anteilscheine legten um 0,8 Prozent zu.

Der Euro blieb unter Druck und erreichte im Handelsverlauf ein 15-Monats-Tief. Während in den USA einem ersten Schritt heraus aus der extrem lockeren Geldpolitik der Notenbank kaum mehr etwas im Wege steht, gibt es in der Eurozone weiterhin keine Hinweise auf eine Eindämmung der Geldflut. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1530 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1555 (Montag: 1,1574) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8654 (0,8640) Euro.

Am US-Rentenmarkt profitierte der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) nach dem Feiertag am Montag von der eher trüben internationalen Aktienmarktstimmung und stieg um 0,26 Prozent auf 131,19 Punkte. Zehnjährige Papiere rentierten mit 1,57 Prozent und damit etwas unterhalb ihres unlängst markierten Fünfmonatshochs von 1,63 Prozent.

Von