US-Schauspieler Bruce Willis leidet an frontotemporaler Demenz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Charles Sykes/Invision via AP/dpa)

«Stirb langsam», «Pulp Fiction» oder «Armageddon» – Bruce Willis war Hollywoods gefeierter Action-Star. So kam es als Schock für Fans und Kollegen, als der Schauspieler vor einem Jahr krankheitsbedingt das Ende seiner Filmkarriere verkündete. Bei dem 67-Jährigen sei eine Aphasie diagnostiziert wurden, die seine kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigten würde, hieß es damals in einer Mitteilung seiner Familie.

Jetzt die nächste bestürzende Nachricht – Willis leidet an Demenz. Sie hätten nun eine genauere Diagnose von frontotemporaler Demenz (FTD) erhalten, schrieben die Ehefrau des Schauspielers, Emma Heming-Willis (44), und seine Ex-Frau Demi Moore (60) am Donnerstag auf Instagram. «Obwohl dies schmerzhaft ist, ist es eine Erleichterung, endlich eine klare Diagnose zu haben.» Herausforderungen mit Kommunikation sei nur ein Symptom dieser Krankheit, mit der Bruce nun konfrontiert sei, hieß es weiter.

Willis-Familie: Eine «grausame» Krankheit

Bei der Krankheit werden Nervenzellen zunächst im Stirn- und Schläfenbereich des Gehirns (Fronto-Temporal-Lappen) abgebaut. Laut deutscher Alzheimer Gesellschaft macht sich das anfangs bei vielen Erkrankten dadurch bemerkbar, dass sie teilnahmslos wirkten, gereizt seien. Später komme es zur Beeinträchtigung des Gedächtnisses.

Dies sei eine «grausame» Krankheit, die viele nicht kennen würden, die aber jeden treffen könne, teilte die Willis-Familie mit. Es sei die verbreitetste Form von Demenz bei Menschen unter 60 Jahren und bislang gebe es keine Therapie. «Bruce hat immer daran geglaubt, seine Stimme in der Welt zu benutzen, um anderen zu helfen und auf wichtige Dinge aufmerksam zu machen», heißt es in der Mitteilung. Das würde er auch heute tun, wenn er es könnte, davon sei die Familie überzeugt. Es müsse mehr über diese Krankheit und ihre Folgen für Betroffene und Angehörige informiert werden.

Kollegen und Fans zeigen Mitgefühl

Heming-Willis verwies am Donnerstag auch auf die frühere Bekanntmachung im vergangenen März, als bei Willis Aphasie diagnostiziert worden war. Aphasien sind Sprachstörungen, etwa beim Sprechen, Verstehen, Schreiben oder Lesen, die als Folge verschiedener Erkrankungen auftreten können. Seitdem habe sich sein Zustand verschlimmert, schrieb die Familie. Auch Willis‘ Töchter Rumer, Scout und Tallulah teilten die Instagram-Botschaft. Dazu posteten sie ein Foto, auf dem Willis in Shorts und T-Shirt an einem Strand in die Kamera lächelt.

Kollegen und Fans drückten in Instagram-Botschaften ihr Mitgefühl aus, darunter Stars wie Melanie Griffith, Paris Hilton, Rita Wilson und die an Multipler Sklerose erkrankte Selma Blair. Auch «Breaking Bad»-Schauspieler Aaron Paul bekundete seine Anteilnahme. «Dein Vater ist so eine verdammte Legende», postete er auf dem Instagram-Account von Rumer Willis. 

Willis wurde in Deutschland geboren

Der 1955 im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein als Sohn eines US-Soldaten und dessen deutscher Frau geborene Willis hatte seit den 70er Jahren als Schauspieler gearbeitet und war vor allem mit Action-Filmen wie «Stirb Langsam» berühmt geworden.

Moore und Willis heirateten 1987 und gaben 1998 ihre Trennung bekannt, sie haben drei erwachsene Töchter. Seit 2009 ist Willis mit dem Model Emma Heming verheiratet, das Paar hat die Töchter Mabel und Evelyn. Die beiden Familien sind eng miteinander verbunden. Häufig posten sie Fotos von ihrer großen Patchwork-Familie. Im Dezember gab die älteste Tochter Rumer (34) bekannt, dass sie ihr erstes Kind erwartet.

Von Barbara Munker, dpa

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