Der Trend zum Camping-Urlaub hält an: Rund zwei Millionen Neueinsteiger haben nach Branchenangaben in den vergangenen zwei Jahren zur «mobilen Freizeit» gefunden.
Mittlerweile machten in Deutschland rund 14 Millionen Menschen Urlaub mit Caravan, Wohnmobil oder Van, sagte der Präsident des Caravaning Industrie Verbands, Hermann Pfaff, am Freitag vor der Eröffnung der Branchenmesse Caravan Salon für Fachbesucher in Düsseldorf. Die Zahl der in Deutschland zugelassenen Freizeitfahrzeuge sei auf einem Rekordhoch.
Für das Publikum öffnet die Leitmesse für Wohnmobile und Wohnwagen an diesem Samstag (27. August) ihre Tore. Bis zum 4. September präsentieren in Düsseldorf 736 Aussteller aus 34 Ländern ihre Neuheiten. Die Veranstalter rechnen mit rund 200.000 Besuchern.
Staatssekretär Michael Kellner (Grüne) betonte in einer Videobotschaft, dass Klima- und Umweltschutz immer wichtiger würden. Jetzt gelte es, sich für die Zukunft aufzustellen. Camping-Tourismus sei besonders von einer intakten Umwelt abhängig.
Camping fördert die heimische Wirtschaft
Pfaff verwies auf eine Studie, wonach Camping-Urlauber der heimischen Wirtschaft pro Jahr einen Umsatz von über 15 Milliarden Euro bescheren. «Rund 4,5 Milliarden Euro bleiben direkt in den Urlaubsgebieten und kommen den regionalen Branchen zugute», sagte er.
Trotz des Booms haben Hersteller auch mit Lieferkettenproblemen und Corona-Personalausfällen zu kämpfen. Infolgedessen hätten zahlreiche deutsche Unternehmen im ersten Halbjahr ihre Produktion von Reisemobilen vorübergehend drosseln müssen. Die Fertigung von Reisemobilen ging um 11,6 Prozent auf 39.472 Fahrzeuge zurück. Die Caravan-Fertigung konnte hingegen um 23 Prozent auf 30.258 Einheiten zulegen. «Die Hersteller haben schnell auf fehlende Fahrzeugchassis bei den Reisemobilen reagiert und ihre Produktion zunehmend auf den Caravan fokussiert», hieß es.