Die Rückkehr der Kunden in die Einkaufsstraßen und massive Werbung haben Deutschlands größtem Elektronikhändler Ceconomy (Media Markt, Saturn) im Weihnachtsgeschäft Rückenwind gegeben. Der Konzern steigerte seinen Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 (Oktober bis Dezember) um 3,1 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro, wie er mitteilte.
Währungs- und portfoliobereinigt lag das Umsatzplus sogar bei 4,9 Prozent. Damit übertrafen die Umsätze das Vor-Corona-Niveau deutlich. Allerdings wuchs der Konzern nur im Ausland. Auf dem wichtigen deutschen Heimatmarkt stagnierten die Geschäfte.
«Wir sind gut in das neue Geschäftsjahr gestartet. Unsere gute
Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft hat sich ausgezahlt und viel Kundennachfrage erzeugt», sagte Konzernchef Karsten Wildberger. Europaweit sei der Konzern stärker gewachsen als der Markt – und auch auf dem zuletzt schrumpfenden deutschen Markt für Elektrogeräte habe Ceconomy seinen Umsatz stabil halten können und damit Marktanteile gewonnen.
Die Inflationswelle ging allerdings auch an Ceconomy nicht spurlos vorbei. Nicht zuletzt aufgrund der inflationsbedingt höheren Kosten sank das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) von 274 Millionen auf 224 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 127 Millionen Euro, 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr.
Gut ein Viertel des Gesamtumsatzes – rund 1,8 Milliarden Euro – entfiel dabei auf das Online-Geschäft. Der Online-Umsatz lag damit zwar knapp 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau, aber weiterhin fast doppelt so hoch wie vor der Corona-Pandemie.
Konzern setzt auf Service-Geschäft
Wachstumsimpulse erwartet sich Ceconomy in Zukunft durch den Ausbau des Angebots in neuen Produktkategorien wie Gaming oder Gesundheit. Große Hoffnungen setzt das Unternehmen außerdem in das schnell wachsende Service-Geschäft mit Gerätereparaturen, Handy-Verträgen, Versicherungen und Geräte-Vermietungen. Im Weihnachtsquartal lagen die Umsätze hier um 14,5 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Trennen wird sich Ceconomy allerdings von den 29 Media-Markt-Läden in Schweden. Sie werden an den nordeuropäischen Konkurrenten Power International AS verkauft, wie Wildberger ankündigte. Im Gegenzug erhalte das Unternehmen 20 Prozent an der schwedischen Tochter Power Sweden, hieß es. Aus dem Verkauf erwartet Ceconomy einen negativen Effekt im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Auf die Jahresprognose habe dies jedoch keinen Einfluss.