Ärztin Sheila Khan (Carolina Nhacocane, l.) mit Dr. Dylan van Boeken (Moritz Führmann, m.) und Dr. Maral Safadi (Sesede Terziyan). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Armanda Claro/MDR/ARD/dpa)

TV-Experiment zur besten Sendezeit missglückt? Das ARD-Aushängeschild «Charité» rund um das weltbekannte Berliner Krankenhaus gleichen Namens traut sich nach drei Staffeln als Historienserie in die Zukunft und wird vom TV-Publikum offensichtlich dafür abgestraft.

Während bei der dritten Staffel im Januar 2021 den Auftakt mit zwei Folgen an einem Dienstagabend (12.1.21) noch jeweils um die 5,8 Millionen verfolgten, wurden diesmal weniger als die Hälfte davon vor dem Bildschirm erfasst. 

Folge eins der vierten Staffel von «Charité» schalteten am Dienstag im Ersten durchschnittlich 2,59 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ein (10,5 Prozent Marktanteil ab 20.15 Uhr), Folge 2 im Schnitt 2,13 Millionen (9,2 Prozent ab 21.04 Uhr). Die Folgen drei und vier sowie fünf und sechs standen für Mittwoch und Donnerstag im Programm des Ersten zur besten Sendezeit. Die neuen Folgen sind seit 5. April in der ARD-Mediathek abrufbar.

Die bisherigen «Charité»-Staffeln mit jeweils sechs Episoden von etwa 45 Minuten hatten Durchschnittsreichweiten von rund 7,5 Millionen (2017), rund 5 Millionen (2019) und 5,3 Millionen (2021). Die erste Staffel spielte am Ende des 19. Jahrhunderts, rund um die Forschungsarbeit des Virologen Robert Koch, Staffel zwei in der Zeit des Nationalsozialismus und die dritte Staffel zur Zeit des Mauer-Baus in Berlin.

Die vierte Staffel ist eine mit wissenschaftlicher Beratung entwickelte Zukunfts-Fiktion, die in einem Berlin des Jahres 2049 angesiedelt ist. Die UFA-Produktion für den MDR und die ARD war ein Experiment mit Ankündigung, weil sie auf das Genre Science-Fiction setzt – für das deutsche Fernsehen eher gewagt. Sie hat außerdem ungewöhnliche Hauptfiguren, Handlungsstränge und auch bislang eher unbekannte Schauspielerinnen und Schauspieler im Cast.

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