Touristen fahren mit Elektrorädern durch das Ostseebad auf der Insel Usedom. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Stefan Sauer/dpa)

Der Chipmangel in der Industrie hat die Fahrradhersteller erfasst. Mittlerweile kommt es nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands auch bei Elektrorädern zu Verzögerungen der Produktion.

«Bei E-Bikes haben wir ein ähnliches Chipproblem wie die Autoindustrie», sagte Geschäftsführer Burkhard Stork auf Anfrage. «Es fehlen nicht die Akkus, sondern die Chips für die Steuerung der Batterieladung und für die Displays.»

Deswegen gebe es derzeit einen Produktionsrückstau – «und viele E-Bikes können nicht ausgeliefert werden.» Die Lieferketten in der Fahrradindustrie sind schon seit Beginn der Corona-Pandemie gestört. «Vor Beginn des Ukraine-Kriegs ruckelte es, aber es ruckelte sich relativ gut zusammen», sagte Stork dazu. «Wir waren eigentlich davon ausgegangen, dass sich die Lage innerhalb der nächsten 18 Monate wieder normalisiert.» Doch seit Beginn des Kriegs hätten sich die Lieferprobleme deutlich verschärft. «Das liegt auch daran, dass Lkw-Fahrer fehlen.»

Sehr viele Fahrradteile werden aus Ost- und Südostasien nach Europa geliefert – nicht nur von asiatischen Herstellern, sondern auch von deutschen, die dort Werke haben. «In Ländern mit strikten Corona-Beschränkungen wie China, Malaysia, Singapur oder Vietnam standen in den vergangenen zwei Jahren viele Werke zeitweise still, so dass Komponenten und Teile fehlten», erläuterte Stork. «Die derzeitigen Lockdowns in China führen wieder zu Lieferverzögerungen. Deswegen müssen Produktionspläne kurzfristig geändert werden. Das geht an die Substanz auf beiden Seiten», sagte der ZIV-Geschäftsführer zur Lage bei Fahrradherstellern und -händlern.

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