Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Oliver Berg/dpa)

Die Tech-Expertin Claudia Plattner wird neue Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). «Ich freue mich sehr, dass ich mit Claudia Plattner eine herausragende, international vernetzte IT-Sicherheitsexpertin mit großer Managementerfahrung als künftige BSI-Präsidentin gewinnen konnte», sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).

Mit Plattner werde zum ersten Mal eine Frau an der Spitze einer Sicherheitsbehörde im Bereich des Bundesinnenministeriums stehen. «Das ist ein starkes Zeichen und ein großer Gewinn», sagte Faeser.

Die Mathematikerin übernehme das Amt in extrem bewegten Zeiten, hieß es von den Grünen. Der Angriffskrieg Russlands habe offenbart, wie ungenügend unsere Demokratie noch immer vor bestimmten sicherheitspolitischen Bedrohungen geschützt sei.

Plattner war zuletzt Generaldirektorin für Informationssysteme bei der Europäischen Zentralbank (EZB). «Wir verstehen die Entscheidung von Claudia Plattner und wünschen ihr alles Gute», erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde.

Wieso muss die Position neu besetzt werden?

Der langjährige BSI-Präsident Arne Schönbohm war von Faeser im vergangenen Oktober geschasst worden. «Jetzt gilt es für die neue BSI-Präsidentin, diesen Scherbenhaufen von Frau Faeser aufzukehren», kritisierte der digitalpolitische Sprecher der Unionsbundestagsfraktion, Reinhard Brandl (CSU).

Zuvor hatte Jan Böhmermann in seiner ZDF-Sendung über Schönbohms Beziehungen zu einem Verein berichtet, der wegen der Verbindungen einiger Mitglieder nach Russland umstritten ist. Schönbohm setzte sich zur Wehr. Inzwischen ist er Präsident der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung und zudem zuständig für die Modernisierung der Fortbildungslandschaft.

Faeser hat mit dem BSI in den kommenden Jahren viel vor. Das Bundesamt soll zur Zentralstelle werden und die Länder stärker im Bereich Cybersicherheit unterstützen.

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