Die Commerzbank kommt mit dem Abbau von 10.000 Stellen schneller voran als geplant.
«Wir gehen davon aus, dass wir bis Jahresende mit dem allergrößten Teil der betroffenen Mitarbeiter entsprechende Vereinbarungen getroffen haben. Stand Mitte Juni haben wir schon fast 7000 einzelvertragliche Lösungen», sagte Vorstandschef Manfred Knof der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Samstag).
Knof räumt ein, dass es nicht immer gelingt, die ausscheidenden Mitarbeiter und die geschlossenen Filialen sofort durch neue digitale Services zu ersetzen. «Es ist bei einem Umbau wie dem unseren kaum zu vermeiden, dass es an der einen oder anderen Stelle schon mal quietscht», sagte Knof, der im Januar 2021 die Nachfolge von Martin Zielke angetreten hat. Der Vorstand hatte sich vorgenommen, bis Ende 2024 die Zahl der Vollzeitstellen von ursprünglich etwa 39.500 auf 32.000 zu verringern.
Knof begrüßte, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinswende eingeleitet hat. «Wir stehen am Beginn einer längeren Reise, die EZB hat mehrere Maßnahmen und Schritte angekündigt, um die Inflation mit höheren Zinsen zu bekämpfen. Das ist jetzt nötig. Und das wird perspektivisch auch gut für uns sein», sagte Knof.
Unterstützen will die Commerzbank auch die Transformation der deutschen Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit. «Sowohl für unser Kredit- aus auch unser Anlageportfolio haben wir umfangreiche Richtlinien und Standards definiert, die wir konsequent einfordern. Solange es aber keine einheitlichen Leitplanken für alle gibt, wird es immer Interpretationsspielraum geben», sagte Knof zur Gefahr des Greenwashings. Er kenne keinen Firmenkunden in Deutschland, der nicht erkannt habe, dass Nachhaltigkeit für ihn ein Thema sein müsse.