Corona-Schock für die deutschen Handballer: Vor dem abschließenden Vorrundenspiel bei der Europameisterschaft gegen Polen sind fünf weitere Spieler am Montag positiv getestet worden.
Betroffen sind Torwart Andreas Wolff, die Rückraumspieler Kai Häfner und Luca Witzke sowie die Außen Timo Kastening und Lukas Mertens. Nachdem sich zuvor bereits Julius Kühn und Hendrik Wagner mit dem Coronavirus infiziert hatten, fallen insgesamt sieben Akteure für die heutige (18.00 Uhr/ZDF) in Bratislava aus.
Erhebliche Schwächung des deutschen Teams
Nach Angaben des Deutschen Handballbundes haben sich alle Betroffenen auf ihren Einzelzimmern im Teamhotel in Isolation begeben. Der Verband befinde sich momentan bezüglich möglicher Nachnominierungen mit Spielern, Bundesligavereinen und der EHF im Austausch. Bundestrainer Alfred Gislason kann bei der EM aus einem Anfang Dezember gemeldeten Pool von 35 Spielern auswählen.
Den PCR-Test hatte die deutsche Mannschaft am Montagvormittag absolviert. Bereits am Montagmittag war der Corona-Fall von Wagner bekannt geworden, der erst am Vortag in Bratislava eingetroffen war und eigentlich den bereits in Quarantäne befindlichen Julius Kühn ersetzen sollte. Der Zweitliga-Profi von den Eulen Ludwigshafen habe aber keinen Kontakt zu seinen Mitspielern oder dem Rest der deutschen Delegation gehabt, teilte der DHB mit. «Ich verstehe die Welt nicht mehr», sagte Wagner. «Mir geht es aktuell körperlich gut, aber die letzten Stunden waren eine emotionale Achterbahnfahrt.»
Alle positiv getesteten Spieler müssen laut der Turnier-Regeln mindestens fünf Tage in Quarantäne bleiben. Erst danach könnten sie sich mit zwei negativen PCR-Tests an zwei aufeinanderfolgenden Tagen frei testen.
Für die deutsche Mannschaft bedeutet dies eine erhebliche sportliche Schwächung. Im Duell mit den ebenfalls noch ungeschlagenen Polen, die im Vorfeld der Endrunde in Ungarn und der Slowakei ebenfalls mehrere Corona-Fälle in ihrem Team verzeichnet hatten, geht es um wichtige Punkte für die Hauptrunde.