Danger Dan beim Konzert "Jamel rockt den Förster" in dem kleinen Dorf bei Wismar. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa)

Als politisch hellwacher, auch mal provokativer Deutschpop-Musiker hat Danger Dan dieses Jahr den großen Durchbruch geschafft – handzahm werden will er aber nun nicht.

«Also ich finde Festivals gegen Rechts meistens eine gute Idee. Wenn ich das unterstützen kann, freue ich mich», sagte der Sänger und Rapper – mit bürgerlichem Namen Daniel Pongratz – der Deutschen Presse-Agentur. «Was ich schade finde: Wenn so etwas zur leeren Phrase wird, etwa bei Aufrufen gegen Nazis bei gleichzeitiger Aushöhlung des Asylrechts. Da würde ich mich nicht vor den Karren spannen lassen.»

Auch auf dem neuen Album seiner Hip-Hop-Band Antilopen Gang («Antilopen Geldwäsche Sampler 1», Veröffentlichung 24.12.) teilt Danger Dan (38) zusammen mit seinen Rap-Kumpanen kräftig aus, etwa in «Auf sie mit Gebrüll», «Nazis rein» oder «Wer hat uns verraten». Das sei aber kein Selbstzweck, sagt der in Aachen geborene Künstler. «Wir sind als Antilopen Gang ja nie angetreten, um eine Polit-Gruppe zu werden, die agitieren will. Aber wir schöpfen natürlich aus allem, was uns so umgibt und uns interessiert oder nahe geht. Da kommen sehr schnell politische Themen auf den Tisch.»

Für sein Soloalbum «Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt» war Danger Dan von Fans und Kritikern gefeiert worden, er bekam wichtige Auszeichnungen wie den «Preis für Popkultur». Der gleichnamige Song – eine als Klavierballade getarnte, verschmitzte Attacke auf Vertreter der rechten Szene in Deutschland, aber strikt im Rahmen des juristisch Erlaubten – wurde als Comeback des Politpops gewürdigt. Pongratz stellte das Lied, begleitet vom Klassik-Starpianisten Igor Levit, auch in der satirischen Fernsehsendung «ZDF Magazin Royale» von Jan Böhmermann und bei anderen Auftritten gegen Rechts vor.

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