Snowboardcrosser Martin Nörl (l) rast beim Team-Wettbewerb über die Piste. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Gregory Bull/AP/dpa)

Erfreuliche sportliche Nachrichten für das deutsche Olympia-Team hat es zunächst nur in einigen Trainings gegeben, den Snowboardern drohen nach der nächsten verpassten Chance indes medaillenlose Winterspiele. Das Wichtigste aus der Olympia-Nacht:

VERPASST: Martin Nörl und Jana Fischer haben die ersehnte erste Medaille für das deutsche Snowboard-Team bei den Olympischen Winterspielen in China verpasst. Die beiden Snowboardcrosser wurden bei der Olympia-Premiere des Mixed-Teamevents im Schneetreiben von Zhangjiakou Fünfte. Als Dritte ihres Halbfinals hatten sie es nicht in das Finale der besten vier Teams geschafft. Im kleinen Finale fuhren sie dann aber die Bestzeit. Gold ging an die USA mit Lindsey Jacobellis und Nick Baumgartner. Die 36 Jahre alte Jacobellis war bereits im Einzel Olympiasiegerin geworden. Silber gewann Italien mit Michela Moioli und Omar Visintin, Bronze sicherten sich Meryeta Odine und Eliot Grondin aus Kanada.

WEITER QUARANTÄNE: Die beiden Nordischen Kombinierer Eric Frenzel und Terence Weber müssen nach ihren positiven Corona-Tests weiterhin in Quarantäne bleiben und um ihren Einsatz bei den Olympischen Winterspielen bangen. «Es ist leider weiterhin so, dass sich die Werte sehr stabil halten in einem Rahmen, der hier in China eine Freigabe für den Sport noch nicht zulässt», sagte Mannschaftsarzt Stefan Pecher in Zhangjiakou. Frenzel und Weber waren bei ihrer Einreise in Peking positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die beiden Leistungsträger hatten das Einzel von der Normalschanze, verpasst, in dem Teamkollege Vinzenz Geiger die Goldmedaille gewann.

WENIGE FÄLLE: Die Zahl der Corona-Fälle bei den Olympischen Winterspielen in Peking hält sich weitgehend stabil auf niedrigem Niveau. Bei den täglichen Tests aller Olympia-Teilnehmer in der geschlossenen Blase wurden am Freitag acht neue Infektionen entdeckt, wie die Organisatoren in Peking mitteilten. Am Vortag waren es elf – nach einem Tiefstand am Dienstag mit fünf Fällen. Allein am Freitag wurden wieder 71.000 Tests vorgenommen. Vier neu Infizierte waren Athleten oder Teammitglieder, während vier weitere Fälle unter anderen Teilnehmern entdeckt wurden.

UNENTSCHULDBAR: Im Dopingfall der Eiskunstläuferin Kamila Walijewa hat sich das Internationale Olympische Komitee für Ermittlungen auch im Umfeld der 15-Jährigen ausgesprochen. Das sagte IOC-Sprecher Mark Adams in Peking. Zum Umfeld von Sportlern seien zum Beispiel Trainer, Ärzte und Eltern zu zählen. Team-Olympiasiegerin Walijewa war bei den russischen Meisterschaften im Dezember positiv auf das verbotene Herzmittel Trimetazidin getestet worden. Der Fall wurde aber erst nach dem Triumph der russischen Mannschaft bei den Winterspielen bekannt. Die Verzögerungen bei der Analyse des Dopingtests «hätten nie passieren dürfen», sagte der Chef der amerikanischen Anti-Doping-Agentur Usada, Travis Tygart. Dies sei «unentschuldbar» und ein «katastrophaler Fehler des Systems». Wegen des Dopingfalls Walijewa ist offen, ob die russische Mannschaft das Team-Gold behalten darf und ob die Topfavoritin eine Starterlaubnis für das Damen-Einzel erhält.

BESTZEIT: Die Winterbergerin Laura Nolte ist im Abschlusstraining im Monobob gleich zweimal Bestzeit gefahren. Die Jugend-Olympiasiegerin von 2016 in der neuen Disziplin, die am Sonntag mit den ersten beiden von vier Wertungsläufen Olympia-Premiere feiert, war im fünften und sechsten Trainingslauf die Schnellste. Zweierbob-Olympiasiegerin Mariama Jamanka aus Oberhof, die zuletzt die Europameisterschaft in St. Moritz gewann, kam auf die Plätze zwei und sechs. Mitfavoritin Kaillie Humphries aus den USA überzeugte in den Trainingsläufen zuvor und ließ die Einheit im Sliding Centre Yanqing weg.

ÜBERZEUGEND: Skirennfahrerin Kira Weidle hat im ersten Abfahrtstraining bei den Olympischen Winterspielen von China einen überzeugenden zweiten Platz belegt. Schneller als Weidle war nur die Schweizerin Priska Nufer. Die Abfahrt der Damen findet am kommenden Dienstag statt. Nach ihrer Silbermedaille bei der WM in Cortina d’Ampezzo und ihrem zweiten Platz zuletzt in Zauchensee gehört die Speed-Fahrerin zu den Medaillen-Kandidatinnen. Zu den großen Favoritinnen gehörte bis zu ihrem Sturz vor wenigen Wochen auch die Speed-Dominatorin Sofia Goggia. Beim Weltcup in Cortina hatte sich die Italienerin eine Knieverletzung zugezogen. Beim Training meldete sie sich mit einem zwölften Platz zurück. Mikaela Shiffrin aus den USA wurde Neunte.

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