Nach dem teilweisen Ausverkauf vom Freitag hat es zu Beginn der neuen Woche auf dem deutschen Aktienmarkt nur zu einer kleinen Erholung gereicht.
Angesichts der neuen Omikron-Variante des Coronavirus ließen sich die Anleger auch bei deutlich niedrigeren Kursen kaum zu Käufen bewegen. In den letzten beiden Handelsstunden gab der Leitindex Dax höhere Gewinne zum größten Teil ab und schloss mit 0,16 Prozent im Plus bei 15.280,86 Punkten. Der MDax zeigte sich mit einem Aufschlag von 0,6 Prozent auf 34.052,04 Punkte dynamischer.
Bei den «Stay-at-Home-Aktien», wie Profiteure eines Lockdowns in der Corona-Krise genannt werden, nahmen Anleger Gewinne mit. Die Papiere des Kochboxlieferanten Hellofresh, des Online-Händlers Zalando und der Shop Apotheke verloren zwischen 0,8 und 3,7 Prozent.
Erholt zeigten sich im Gegenzug solche Werte, die am Freitag besonders stark unter dem Ausverkauf gelitten hatten. Das galt zum Beispiel für den Reisesektor: Die Aktien der Lufthansa zogen um 1,6 Prozent an. Fraport-Papiere legten um 1,8 Prozent zu.
Die Papiere von Continental büßten nach einer Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs am Ende des Dax mehr als vier Prozent ein. Verglichen mit der gesamten Branche sieht Analyst George Galliers bei Continental zu wenig Kurspotenzial. Im MDax verteuerten sich die Aktien von Cancom um drei Prozent. Der IT-Dienstleister setzte sich ambitionierte Wachstumsziele.
Positiv in Erscheinung trat der Energiesektor: RWE und Eon eroberten im Dax Spitzenplätze mit Gewinnen von 2,7 beziehungsweise 1,8 Prozent. Neuerdings profitiert die Branche von den Plänen der künftigen Bundesregierung vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien. Auch die Aktien des Windkraft-Spezialisten Nordex und des Biokraftstoff-Herstellers Verbio erhielten weiteren Anschub.
Der EuroStoxx 50 erholte sich zum Wochenauftakt um 0,49 Prozent auf 4109,51 Punkte. Auch in Paris und London ging es deutlicher aufwärts als mit dem Dax. In den USA lag der Dow Jones zum Handelsschluss in Europa mit einem halben Prozent im Plus.
Nach den Gewinnen vom Freitag gab der Euro wieder nach. Am Abend wurden für die Gemeinschaftswährung 1,1266 US-Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank konnte am Montag aus technischen Gründen zunächst keinen Referenzkurs ermitteln. Am Freitagnachmittag hatte sie diesen auf 1,1291 Dollar festgesetzt.
Auf dem deutschen Anleihemarkt betrug die Umlaufrendite stabil minus 0,42 Prozent, während der Rentenindex Rex um 0,08 Prozent auf 145,32 Punkte nachgab. Der Bund-Future verlor am Abend 0,25 Prozent auf 172,03 Zähler.