Der Dax hat am Montag etwas nachgegeben. Mit minus 0,56 Prozent auf 14.447,61 Punkte beendete der deutsche Leitindex den Handel. US-Wirtschaftsdaten fielen abermals besser aus als erwartet, schürten am Nachmittag aber nur vorübergehend Sorgen vor hoher Inflation und steigenden Zinsen. Der Dax holte einen Teil der Verluste rasch wieder auf. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 1,07 Prozent auf 25.903,45 Punkte.
Gute Wirtschaftsdaten würden wieder honoriert, eine robuste Wirtschaft sei den Anlegern nun lieber als die Argumente der US-Notenbank Fed für den Zinserhöhungszyklus, schrieb Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. «Was die Anleger absolut nicht sehen wollen, ist eine aufziehende, tiefe Rezession.»
Vergangene Woche hatte der Dax die neunte Gewinnwoche in Serie nur um wenige Punkte verpasst, obwohl er am Freitag zwischenzeitlich einen weiteren Höchststand seit Juni erreicht und einem starken US-Arbeitsmarktbericht getrotzt hatte.
Kursdebakel bei Flatexdegiro
Anleger von Flatexdegiro erlebten zum Wochenstart ein Kursdebakel. Nach der am Wochenende bekannt gewordenen Gewinnwarnung des Online-Brokers und der Kritik der deutschen Finanzaufsicht Bafin, die bei einer Sonderprüfung Mängel in der Organisation und der Unternehmensführung festgestellt hatte, brach der Kurs der im Nebenwerte-Index SDax notierten Papiere um 37 Prozent ein.
Am Dax-Ende setzten die Bayer-Titel mit minus 3,2 Prozent ihre jüngste Verlustserie fort. Es belastete eine gestrichene Kaufempfehlung der Bank of America. Für Rational ging es nach ihrem jüngst erreichten Hoch seit Mitte August am MDax-Ende um acht Prozent bergab, auch hier hatte sich die Bank of America skeptisch zu dem Großküchenausstatter geäußert.
Die Papiere des Autozulieferers Vitesco waren im SDax der Tagessieger mit plus 5,2 Prozent, nachdem die US-Bank JPMorgan sie im Rahmen einer Branchenstudie hochgestuft hatte.
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es am Montag um 0,54 Prozent auf 3956,53 Punkte nach unten, und die Leitbörse in Paris gab ebenfalls nach, während London leicht im Plus schloss. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsende klar tiefer.
Dem Euro setzten die starken US-Wirtschaftsdaten zu. Nach dem Dax-Schluss kostete die Gemeinschaftswährung 1,0509 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0587 (Freitag: 1,0538) Dollar fest, der Dollar kostete damit 0,9446 (0,9489) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,75 Prozent am Freitag auf 1,80 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,36 Prozent auf 128,72 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,48 Prozent auf 141,74 Zähler.