Nach dem Vortagessprung auf über 14.000 Punkte hat der Dax am Donnerstag seine Kursgewinne aus dem frühen Handel abgegeben. Mit 14.094,89 Punkten stand der deutsche Leitindex gegen Mittag knapp unter seinem Vortagesschluss, damit aber noch komfortabel über der runden 14.000er-Marke.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel kam mit 25.484,18 Punkten ebenfalls kaum von der Stelle und auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte quasi unverändert. «Die Skepsis über den weiteren Konjunkturverlauf in Europa und das dünne Handelsvolumen lassen die Kursgewinne wieder dahinschmelzen», erklärte Marktexperte Andreas Lipkow.
Eine pessimistische Prognose des US-Speicherchipherstellers Micron Technology drückte etwas auf die Stimmung im europäischen Halbleitersektor. Micron zufolge dürfte das größte Überangebot in der Branche seit mehr als einem Jahrzehnt die Rückkehr zur Profitabilität 2023 erschweren. Am deutschen Aktienmarkt sanken Branchenwerte wie Infineon oder Aixtron zuletzt um jeweils 0,6 Prozent.
Hinten im Dax sammelten sich Automobil-Aktien, Volkswagen verlor als Schlusslicht zwei Prozent. Die Deutsche Bank setzte hingegen als einer der Favoriten im Index ihre Rally fort mit plus 1,2 Prozent. Aktien von Banken profitierten von einer sich abzeichnenden Beruhigung im chinesischen Immobiliensektor und den anziehenden Zinsen in Europa, den USA und Japan, erläuterte Experte Lipkow.
Rheinmetall setzte die Kurserholung nach dem Rückschlag vom Dienstag mit einem Zuwachs von 3,3 Prozent fort. Das Rüstungsunternehmen will zusammen mit Krauss-Maffei Wegmann (KMW) die defekten Schützenpanzer Puma in den kommenden zwei bis drei Wochen instand setzen. Am Dienstag hatten die Probleme mit dem Panzer den Rheinmetall-Kurs erheblich belastet, inzwischen sind die Kursverluste längst wieder ausgebügelt.
Die Hornbach Holding bestätigte nach Vorlage von Quartalszahlen die Jahresprognose. Die Titel standen moderat höher mit 0,4 Prozent. Ein Händler bemängelte aber die Margen des Baumarktbetreibers, die etwas schwächer ausgefallen seien als erhofft.
Im Plus mit 2,4 Prozent notierten ferner die Papiere des Brennstoffzellen-Herstellers SFC Energy, die zum 27. Dezember in den Nebenwerteindex SDax aufsteigen. Dafür müssen die Titel des Versorgers und Gasimporteurs Uniper nach dessen Rettung durch den Staat den Index verlassen. Uniper gaben am Donnerstag um 3,4 Prozent nach.