Der Dax ist im späten Handel am Mittwoch stärker in die Verlustzone gerutscht. Mit minus 0,68 Prozent auf 15.616,00 Punkte ging der deutsche Leitindex aus dem Tag. Der bisher aufgelaufene Wochengewinn ist damit so gut wie aufgezehrt.
Für den MDax der 60 mittelgroßen Börsenwerte stand zum Handelsschluss ein noch kräftigeres Minus von 1,18 Prozent auf 35.449,10 Punkte auf der Kurstafel. Dies war zugleich sein Tagestief.
Die Konjunkturaussichten für Europa erschienen inzwischen immer unsicherer, merkte Analyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets UK an. Zur Wochenmitte hatten zudem schwache Wirtschaftsdaten aus China die schwelenden Konjunktursorgen weiter angefacht. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt leidet im Einzelhandel und in der Industrie wieder zunehmend unter den Folgen der Corona-Pandemie.
Auch der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 schloss tiefer mit 1,09 Prozent auf 4145,94 Punkte. Der Cac 40 in Paris verlor ähnlich kräftig. Der Londoner FTSE 100 gab nur leicht nach. Der Dow Jones Industrial in New York notierte zum europäischen Handelsschluss 0,2 Prozent höher.
Die Lieferketten der Textil- und Luxusgüterindustrie beschäftigten die Anleger von Mode- und Sportartikelkonzernen auch am Mittwoch. Die Aktien von Adidas waren zuletzt schon von Sorgen belastet worden, dass die Sportartikelbranche der hohen Nachfrage wegen Störungen in der Lieferkette nicht gerecht werden könnte. Am Mittwoch fielen die Adidas-Titel am Dax-Ende um fast drei Prozent. Hugo Boss waren im MDax das Schlusslicht mit minus 4,2 Prozent. Kursverluste der Textilketten Inditex und Hennes & Mauritz (H&M), jeweils nach Zahlenvorlage, wirkten zusätzlich negativ.
Womöglich enttäuschte Hoffnungen einiger Investoren setzten den Papieren des Batterieherstellers Varta zu, die 3,4 Prozent verloren. Apple hatte am Vortag bei seiner Produktvorstellung keine neuen Airpods angekündigt, für die Varta bislang als Zulieferer der Knopfzellen bekannt ist.
Im Nebenwerteindex SDax drehten im späten Handel die Titel des Laserspezialisten LPKF zeitweilig klar ins Plus nach Bekanntgabe eines weiteren Millionen-Auftrags. Zum Handelsende war das Plus dann wieder fast komplett auf 0,05 Prozent abgeschmolzen.
Der Euro wurde zuletzt mit 1,1811 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1824 (Dienstag: 1,1814) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8457 (0,8465) Euro gekostet.
Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,38 Prozent am Vortag auf minus 0,40 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,08 Prozent auf 145,14 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,34 Prozent auf 171,40 Punkte.