Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Am Aktienmarkt geht am Montag der Ausverkauf weiter. Angesichts einer hohen Inflation, Zinsangst und damit verbundenen Rezessionssorgen scheint keine Besserung in Sicht.

Der Dax verlor am Nachmittag 1,84 Prozent auf 13.508 Punkte. Das Mai-Tief von 13.380 Punkten ist nahe. In seinen jüngst erst überwundenen Abwärtstrend seit Jahresanfang ist der Dax nun wieder zurückgefallen.

Der MDax büßte zuletzt 2,52 Prozent auf 28.044 Zähler ein. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx lag klar im Minus mit 2,1 Prozent.

Am Mittwoch steht die nächste Zinssitzung der US-Notenbank Fed auf der Agenda, bei der weitere geldpolitische Straffungen als ausgemacht gelten. Entscheidend dürfte aber sein, ob die Währungshüter noch stärker aufs Tempo drücken als bisher erwartet. Die Fed stemmt sich gegen die sehr hohe Teuerung, die jüngst auf den höchsten Stand seit rund 40 Jahren gestiegen war.

Als zusätzliche Sorge kommen drohende Lockdowns in China hinzu, wo am Wochenende in Peking und Shanghai wegen erneuter Corona-Ausbrüche Massentests durchgeführt wurden. Die Befürchtung ist, dass die Covid-Strategie der Wirtschaft und den globalen Lieferketten weiter schadet.

Weiter abwärts auf ein Tief seit dem Frühjahr 2017 ging es am Montag für TAG Immobilien. Zuletzt verloren die auf dem letzten Platz im MDax liegenden Titel fast zehn Prozent. Auch andere Immobilienwerte waren sehr schwach. Die Branche belasten die steigenden Zinsen. Immobilienfinanzierungen werden dadurch teurer. Rheinmetall gewannen 1,9 Prozent.

Aktien aus dem Stahlsektor gaben stärker nach als der Gesamtmarkt. Die Titel von Thyssenkrupp und Salzgitter verloren bis zu 6,6 Prozent. Händler verwiesen neben den allgemeinen Konjunktursorgen auf die Gefahr von Arbeitsniederlegungen in der Stahlindustrie.

Bayer kamen im Dax mit plus 0,2 Prozent recht gut davon. Hier warten die Anleger auf eine wohl unmittelbar bevorstehende Entscheidung des Obersten Gerichtshofes in den USA im Glyphosat-Streit. Infineon sackten um fast sieben Prozent ab, die Konjunktursorgen belasteten erneut Techwerte deutlich.

Der Euro stand weiter unter Druck. Zu Wochenbeginn fiel die Gemeinschaftswährung deutlich unter die Marke von 1,05 US-Dollar. Am Nachmittag kostete sie 1,0469 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag noch gut einen Cent höher auf 1,0578 Dollar festgelegt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,31 Prozent am Freitag auf 1,47 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,96 Prozent auf 131,79 Punkte. Der Bund-Future verlor zuletzt 0,75 Prozent auf 145,80 Punkte.

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