Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Nach dem starken Wochenstart hat sich die Erholung am deutschen Aktienmarkt am Dienstag fortgesetzt. Unterstützung kommt von der Bank of England, die Berichten zufolge den Verkauf von Staatsanleihen nach hinten verschieben will. Damit wolle die Zentralbank auf der Insel den Staatsanleihenmarkt zur Ruhe kommen lassen, anstatt ihn mit Verkäufen zusätzlich zu belasten, hieß es.

Der Dax legte im frühen Handel um 1,4 Prozent auf 12.821 Punkte zu. Damit stieg das Börsenbarometer auf das höchste Niveau seit rund vier Wochen. Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen gewann am Dienstagvormittag 1,4 Prozent auf 23.301 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,3 Prozent nach oben.

Die Anleger dürften am Dienstag zudem auf das einzige nennenswerte Konjunkturdatum achten, das heute in Europa veröffentlicht wird: die ZEW-Konjunkturerwartungen für Oktober. Erwartet wird, dass der ZEW-Index unter das Rekordtief vom Dezember 1992 von -62,2 Punkten auf ein Rekordtief von -66,6 Zählern fällt.

Die Energieversorgerwerte RWE, Eon und Uniper profitierten von der Nachricht, dass die verbleibenden drei deutschen Atomkraftwerke bis maximal Mitte April kommenden Jahres weiterlaufen können. Das hat Kanzler Olaf Scholz entschieden. Die RWE-Papiere stiegen als einer der attraktivsten Dax-Werte um 2,6 Prozent. Die Eon-Aktien verteuerten sich um 2,2 Prozent und jene von Uniper um 3,3 Prozent.

Die Anteilsscheine von Pfeiffer Vacuum legten als klarer Spitzenreiter im SDax um 11,5 Prozent zu. Der Vakuumpumpen-Hersteller blickt nach rekordhaltigen neun Monaten optimistischer auf 2022. Beim Umsatz sei mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf nun mit einem Umsatz zwischen 860 und 880 Millionen Euro zu rechnen. Dies liegt über der bisherigen Durchschnittsprognose von Analysten von 830 Millionen Euro.

Nachdem die Aktien der Lufthansa bereits am späten Montagnachmittag vom verdoppelten Gewinnziel der Airline für 2022 profitiert hatten, ging es am Dienstag um unterdurchschnittliche 0,6 Prozent aufwärts. Am Markt kamen die Nachrichten gut an: Analyst Sumit Mehrotra von der Societe Generale nannte den aufgehellten Ausblick eine positive Überraschung und bezeichnete die Kennziffern zum dritten Quartal als insgesamt solide. Sein Kollege Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler lobte ebenfalls die höheren Jahresziele.

Der IT-Dienstleister Nagarro blickt zuversichtlicher auf das laufende Jahr. Die Umsatzprognose wurde von 800 auf 830 Millionen Euro erhöht. Davon sollen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie bereinigt um Sondereffekte nun 15 statt 14 Prozent hängen bleiben. Die im SDax notierte Aktie zog um mehr als 5 Prozent an.

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